Wien - ORF-Generaldirektorin Monika Lindner hat Heinrich Mis zum Leiter der ORF-Hauptabteilung Fernsehfilm bestellt. Im Zuge der Bestellung des neuen Hauptabteilungsleiters ernannte Programmdirektor Reinhard Scolik Alexander Vedernjak zum ORF-Chefdramaturgen, teilte der ORF am Mittwoch mit. Mis steht somit einer im Zuge der Neustrukturierung der ORF-TV-Hauptabteilungen Kultur und Unterhaltung neu entstandenen Abteilung vor.

Im neuen Filmressort entstehen zentral die TV-Auftrags- und Koproduktionen und eigenproduzierten Serien. Weiters werden in dieser Abteilung die im Rahmen des Film/Fernsehabkommens geförderten österreichischen Kinofilme redaktionell betreut. "Mit der Einrichtung der neuen Abteilung Fernsehfilm unter der Leitung von Heinrich Mis konzentrieren wir die ORF-Kompetenz auf diesem Sektor. Der ORF hat als größter Arbeit- und Auftraggeber der heimischen Filmwirtschaft eine große Verantwortung, der in dieser Organisationsform effizient Rechnung getragen werden kann", so Scolik.

Mis bezeichnete die Zusammenlegung von Fernsehfilm und Serie als "weise und gute Entscheidung". Vedernjak, unter dessen Federführung Großproduktionen wie "Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers" realisiert wurden, will auch "in Zukunft engagierte Themen mit großer Besetzung als öffentlich-rechtliches Fernsehereignis mit größtmöglicher Breitenwirkung verständlich darbieten."

Heinrich Mis

Mis, 1953 in Wels (OÖ) geboren, maturierte 1971 und schloss seine technischen und kulturwissenschaftlichen Studien (Technische Chemie, Psychologie, Philosophie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Politikwissenschaft) 1977 mit einem Doktortitel in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften ab. Er war für die Presseabteilungen von IBM und OPEC tätig und absolvierte ein Post-Graduate-Studium in Bologna. 1983 begann Mis seine Tätigkeit beim ORF, wo er zuerst als Freier Mitarbeiter beim Radio und als Redakteur und Reporter in der Kulturredaktion Fernsehen tätig war und sich bald auf nationale und internationale Filmberichterstattung spezialisierte. Zusätzlich gestaltete er zahlreiche Hauptabendprogramme im ORF.

Von 1992 bis 1998 war er Chef der "Kunst-Stücke". Von 1993 bis 1995 saß Heinrich Mis im Beirat des Kulturministers für Filmförderung, 1995 war er auch Intendant und künstlerischer Leiter der Diagonale. Seit 1999 leitet er die Redaktion Fernsehfilm in der Kulturabteilung des ORF. Unter seiner Federführung entstanden Produktionen wie "Zwölfeläuten", "Spiel im Morgengrauen" und die "Polt"-Krimis mit Erwin Steinhauer entstanden. Heinrich Mis spricht Englisch und Italienisch, ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Alexander Vedernjak

Vedernjak wurde 1951 in Wien geboren, wo er 1970 maturierte. Bereits kurz nach dem Schulabschluss kam Alexander Vedernjak zum ORF und begann als Freier Mitarbeiter in der Abteilung Jugend und Familie. Von 1971 bis 1976 war er Leiter der Jugendredaktion im ORF-Fernsehen, bevor er in die Abteilung Fernsehspiel wechselte, wo er für die Entwicklung und Produktion von Fernsehfilmen und Serien zuständig war. 1994 trat Alexander Vedernjak als Sendungsverantwortlicher in die ORF-TV-Hauptabteilung Unterhaltung über.

Unter seiner Federführung entstanden Serienerfolge wie "Kaisermühlen Blues", "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" und "Dolce Vita & Co.", sowie die "Trautmann"- und "Tatort"-Krimis. Zuletzt entstanden die Großproduktionen "Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers", "Das ewige Lied", die Literaturverfilmung "In Liebe vereint" und die Komödie "Die Dickköpfe". (APA)