Der schwedische Mobilfunkkonzern Ericsson und das Plattenlable Sony Music wollen erstmals auf dem deutschsprachigen Markt Musik übers Mobilfunktelefon anbieten. Dies teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch auf der Handymesse 3GSM in Cannes mit.

Kostenpflichtiges "M-USE"

Das kostenpflichtige und gemeinsam entwickelte Musikservice trägt den Namen "M-USE" und wird ab dem Frühjahr 2003 in Österreich, Deutschland und der Schweiz verfügbar sein. Vertrieben werden sollen das Service von den jeweiligen Netzbetreibern, Verhandlungen laufen.

Angeboten werden sollen aktuelle internationale und lokale Musiktitel aus dem Sony-Repertoire Zunächst wird das Service nur die Lieder, den Titel und Künstlerinformationen beinhalten. Später sollen auch Filmsequenzen und Videoclips auf dem Handy abspielbar sein.

Intelligentes Lernsystem

Außerdem verfügt "M-USE" über ein intelligentes Lernsystem, das Kundenbestellungen speichert und daraus ein individuelles Angebot zusammenstellt. Aufs Handy geliefert werden die Lieder und Infos via MMS-Multimedianachricht.

"Das ist eine äußerst wichtige Entwicklung für Sony Music - insbesondere in einer Zeit, in der die Umsätze der Musikbranche in Deutschland aus traditionellen Absatzkanälen stark rückläufig sind", sagte Balthasar Schramm, Präsident von Sony Music Entertainment für Österreich, Deutschland, Schweiz. Der Mobilfunk sei nicht nur ein Marketing-Werkzeug, sondern ein ganz neuer Vertriebsweg für die Musikbranche. Ein eingebautes Rechensicherungssystem gewährleiste, dass tatsächlich nur zahlende Nutzer die Musik abspielen könnten.

Die Kooperation erfolgt in Folge einer Reihe von Technologiepartnerschaften von Ericsson mit Content-Lieferanten. Auf der Messe in Cannes hat der schwedische Konzern etwa auch eine Kooperation mit der ProSiebenSat1 Media AG vorgestellt. Gemeinsam haben die beiden Konzerne farbige WAP-Protale für die Fernsehsender Pro Sieben und Sat1 aufgebaut. Weitere Partnerschaften sind in Verhandlung. Ericsson sehe darin eine Möglichkeit, die Nutzung des Mobilfunks und damit neuen Handy-Technologien wie UMTS voranzutreiben, so ein Sprecher am Mittwoch zur APA.(APA)