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Kevin Johnson, hier bei der Ankündigung von Windows Vista, verlässt Microsoft nach der fehlgeschlagenen Yahoo-Übernahme

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Die fehlgeschlagene Übernahme von Yahoo durch Microsoft zeitigt Konsequenzen. Kevin Johnson, Chef von Microsofts Online-Business, verlässt den Redmonder Konzern um als CEO zu Juniper Networks zu wechseln. Der 47jährige war maßgeblich an den Verhandlungen mit Yahoo beteiligt. Mit der Übernahme wollte das Unternehmen sein Engagement im Onlinewerbe- und Internetsuche-Geschäft ausbauen, um näher an den Marktführer Google heranzurücken.

Umstrukturierung

CEO Steve Ballmer versucht nun, den Konzern neu auszurichten, um das schwache Internet-Geschäft auf Kurs zu bringen, wie er der Belegschaft in einem Memo, das Cnet vorliegt, mitteilte. Dazu soll der Bereich Online-Services und Windows, der bislang gemeinsam von Johnson geführt wurde, in zwei separate Bereiche geteilt werden. "Diese neue Struktur wird uns mehr Agilität und Konzentration auf zwei sehr wettbewerbsintensive Bereiche verschaffen", sagte Ballmer. Für die Online-Service-Sparte will Microsoft einen neuen Führungsposten einrichten. In der Zwischenzeit soll Microsoft-Manager Satya Nadella die Geschäfte übernehmen. Mit "erhöhtem Einsatz" und Innovationskraft wolle das Unternehmen den großen Rivalen Google überrunden.

Steigende Verluste

Der Umsatz im Bereich Online Services stieg im abgelaufenen Quartal zwar um 24 Prozent im Vergleich zum vorigen Quartal auf 838 Millionen US-Dollar. Der Verlust verdoppelte sich jedoch auf 488 Millionen US-Dollar. Johnson muss nun offenbar für das schlechte Ergebnis geradestehen. Laut Analysten begannen die Probleme schon bevor Johnson den Bereich im September 2005 übernommen hatte. Er habe es jedoch auch nicht geschafft, das Ruder herumzureißen.

CEO-Posten anvisiert

Johnson war 1992 von IBM zu Microsoft gestoßen und arbeitete sich kontinuierlich über verschiedene Sales- und Marketing-Positionen hoch. Wie die New York Times von einem Mitarbeiter erfahren haben will, habe er sogar den Posten des CEO angestrebt. (red/APA/dpa)