Oberschützen/Jersey - Unter den rund hunderttausend Kleinanlegern, die viel Geld verloren haben wegen der Finanzaffäre rund um Meinl European Land (MEL, Jersey) findet sich auch die kleine burgenländische Gemeinde Oberschützen. Wie die "BVZ" berichtet, wurden im Zuge der Immobilienkrise und des MEL-Skandals 52.404 Euro verspekuliert. In der Gemeinde rumore es deshalb schon seit Wochen. Im September solle sich nun der Gemeinderat mit dem Problem befassen.

2006 habe die Gemeinde in Wertpapiere und Fonds investiert und dafür sogar eigens einen Kredit aufgenommen, und zwar auf Anraten von "Beratern aus Wien". Der Bürgermeister habe die Investments der Gemeinde schmackhaft gemacht und "große Gewinne" versprochen, heißt es in dem Blatt. In der Gemeinde drohe nun wegen der Spekulationsverluste eine Erhöhung der Kanal- und Wassergebühren im Herbst, fürchtet die FPÖ in der Gemeinde.

Die Oberschützener befinden sich allerdings in guter Gesellschaft mit ihrem Problem. Selbst der börsenotierte Gummikonzern Semperit ist mit einem größeren MEL-Paket "eingefahren": Wie von der APA berichtet, hatten vor allem Belastungen aus dem Verkauf von Zertifikaten der Meinl European Land (MEL) das Finanzergebnis der Semperit 2007 um rund 8 Mio. Euro verschlechtert. (APA)