Dornbirn - Dem Vorarlberger Textilunternehmen F. M. Hämmerle droht erneut die Insolvenz. Nachdem Sanierer Josef Hahnl das marode Textilwerk 2000 von der Familie Hämmerle gekauft und wieder in die schwarzen Zahlen gebracht hatte, scheinen die guten Zeiten wieder vorbei zu sein. Am Mittwoch wurden die 300 Beschäftigten bei einer Betriebsversammlung über die geplante Einleitung des Insolvenzverfahrens informiert. Betriebsrat Reinold Diem: "Die Insolvenz droht, das stimmt. Aber es gäbe noch andere Wege." Welche, wollte Diem nicht sagen. "Das wird von den Gesprächen der Geschäftsführung mit den Anwälten abhängen."

In den letzten Jahren lagen die Umsätze konstant bei 25 bis 30 Millionen Euro, im Juni und Juli brachen die Aufträge massiv ein. Urlaubsgelder und ein Teil der Arbeiterlöhne konnten nicht ausbezahlt werden. Das AMS gab grünes Licht für eine Arbeitsstiftung. Von den 300 betroffenen Arbeitnehmern sind 160 Arbeiter, die meisten davon sind über 50 Jahre alt und haben, so AK-Präsident Hubert Hämmerle, schlechte Chancen. (Jutta Berger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.7.2008)