Hatte es nicht immer lustig im Festnetz der Telekom Austria: Rudi Fischer.

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Wien - Spät, aber doch bestätigte Telekom Austria (TA) Dienstagnacht, was bereits am Freitag durchgesickert war: Festnetzchef Rudi Fischer verlässt die TA per 31. August nach zehn Jahren als Vorstandsdirektor.

Der Abgang des ehemaligen Alcatel-Vertriebsmanns kommt nicht überraschend. Denn bei den Verhandlungen über das Sparpaket - intern war stets von 2500 Stellen die Rede, die mittelfristig gestrichen werden müssen - gab es im Vorstand gravierende Differenzen mit TA-General Boris Nemsic.

Dessen ungeachtet ließ TA-Aufsichtsrats und ÖIAG-Chef Peter Michaelis am Dienstag wissen, dass Fischer aus "persönlichen Gründen ausscheidet". Als Dank für seine "ausgezeichnete Arbeit" und um "einen effizienten Übergang" zu gewährleisten, bleibt Fischer, der den anhaltenden Kundenschwund mit Internet- und Mobilfunk-Kombiangeboten wohl verlangsamen, aber nicht stoppen konnte, der TA noch ein Jahr als Konsulent erhalten. Letzteres könnte der Ersatz für die Auszahlung des bis 2011 laufenden Vorstandsvertrags sein.

In der TA wird nun fieberhaft nach einem Nachfolger gefahndet. Helmut Leopold, Weggefährte und langjähriger TA-Technik- und IT-Chef, scheidet aus, weil er die TA ebenfalls verlässt. Dass TA-Holding-Finanzchef Hans Tschuden in Analogie zu Nemsic das Festnetz in Doppelfunktion managen könnte, hält man in der TA für unwahrscheinlich, weil Tschuden Finanzer, aber kein Techniker sei. Nun gibt Nemsic interimistisch den Festnetzchef. (ung, DER STANDARD, Printausgabe, 23.7.2008)