Das Lunar Roving Vihicle (LRV) bei einem Ausflug Eugene Cernans auf der Mondoberfläche im Dezember 1972. Bis heute ist die Orientierung auf dem Erdtrabanten eine schwierige Angelegenheit. Ein neues Navigationssystem soll hier für künftige Missionen Erleichterung bringen.

Foto: NASA

Wien - Sollen sich die Pläne all jener Nationen, die an einem bemannten Mondprogramm basteln, realisieren, dann könnte es etwa ab 2020 auf dem Erdtrabanten ziemlich rund gehen. Um es dem Besucherverkehr leichter zu machen planen Wissenschafter um Ron Li von der Ohio State University ein Navigationssystem für künftige menschliche Raumfahrer und Roboter. Das Konzept wurde diese Woche auf der Lunar Science Conference (NLSI) präsentiert.

Das Mond-Navi basiert auf Erfahrungen Lis bei der Steuerung der unbemannten Rover auf dem Mars. Es basiert auf ähnlichen Prinzipien wie ein GPS-gestütztes System auf der Erde. Mangels entsprechender Satelliten um den Mond ist die Technik dahinter aber deutlich anders.

Basis für das Navi sind aus dem Orbit geschossene Aufnahmen der Mondoberfläche. Ergänzend dazu werden Funkfeuer im Bereich des jeweiligen Landeplatzes errichtet und die Mondfahrzeuge und Raumfahrer mit Bewegungssensoren ausgestattet. Letztendlich errechnet ein Computer dann laufend die Position etwa eines Astronauten und zeigt sie ihm auf einer Karte an.

Problematische Navigation

Ausschließlich auf Sicht basierende Navigation auf dem Mond ist erfahrungsgemäß schwierig, so die Forscher. Es fehlen jegliche Vergleichsmöglichkeiten, wie Gebäude oder Vegetation. Ein Berg mit einer subjektiv wahrgenommenen Größe kann entweder groß und sehr weit weg oder klein und nahe sein. Besonders schwer ist die genaue Distanz zu einem Krater abzuschätzen, da dieser möglicherweise gar nicht zu sehen ist.

Bei früheren Mondmissionen habe es immer wieder Probleme mit der Navigation gegeben. So mussten Ausflüge kurz vor dem Ziel abgebrochen werden. (APA/red)