Peking  - Weltstars der Popmusik singen für Tibet: Sie nahmen gemeinsam die CD "Songs for Tibet" auf, die im Vorfeld der Olympischen Spiele in China auf den Markt kommen soll, wie die Nichtregierungsorganisation "International Campaign for Tibet" am Dienstag mitteilte. Beteiligt sind unter anderem Alanis Morissette, Moby, Sting, Dave Matthews und Suzanne Vega.

Das Album solle auf den Reichtum der tibetischen Kultur und den anhaltenden Konflikt mit China aufmerksam machen, hieß es in der Erklärung. "In einem Moment, in dem sich alle Blicke der Erde auf China richten, wollen wir unsere Unterstützung mit dem tibetischen Volk zum Ausdruck bringen", erklärte einer der Organisatoren, Michael Wohl. Deshalb stehe die CD ab 5. August, drei Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking, im Internet zum Herunterladen bereit. In der darauffolgenden Woche kommt sie in die Geschäfte.

Hintergrund

Im März waren in Tibet antichinesische Proteste niedergeschlagen worden. Chinas kommunistische Volksbefreiungsarmee war 1950 in Tibet einmarschiert. Im März 1959, nach der blutigen Niederwerfung einer Volkserhebung, waren der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, und die tibetische Regierung mit mehr als 100.000 Landsleuten nach Indien geflohen. Der Friedensnobelpreisträger hat Peking wiederholt schwere Menschenrechtsverstöße in seiner Heimat vorgeworfen. Das tibetische Exil-Oberhaupt, der Dalai Lama, hatte die chinesische Siedlungspolitik in Tibet als "kulturellen Völkermord" verurteilt. Die massive Ansiedlung von Chinesen sei eine "demografische Aggression", um die Tibeter zur Minderheit im eigenen Lande zu machen.

Hollywood-Regisseur Steven Spielberg hatte, auch aus Protest gegen die chinesische Sudan-Politik, seine Beratertätigkeit für die Eröffnungs- und die Schlusszeremonie der Olympischen Spiele in Peking zurückgelegt. Spielberg schloss sich zusammen mit der Schauspielerin Mia Farrow den weltweiten Protesten an. (APA/red)