New York - Die UNO hat eine Einmischung im Fall des vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) beantragten Haftbefehls gegen den sudanesischen Staatschef Omar al-Bashir abgelehnt. Der IStGH sei eine unabhängige Institution, sagte UNO-Sprecherin Michele Montas am Montag in New York. Das Sekretariat der Vereinten Nationen könne sich daher in Fragen, die den Gerichtshof beträfen, nicht einmischen.

"Friedensprozess gefährdet"

Die Afrikanische Union (AU) und die Arabische Liga hatten den UNO-Sicherheitsrat am Montag aufgefordert, den Antrag des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) auf Erlass eines Haftbefehls gegen Bashir aufzuschieben, um den Friedensprozess im Sudan nicht zu gefährden.

IStGH-Chefankläger Luis Moreno-Ocampo hatte in der vergangenen Woche einen Haftbefehl gegen Bashir wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur beantragt. Sollten die Richter des IStGH dem Antrag stattgeben, wäre dies der erste Haftbefehl des Haager Tribunals gegen einen amtierenden Staatschef. Das Vorhaben hatte unter anderem bei der UNO und der Afrikanischen Union Sorge über eine Verschärfung der Lage in der Krisenregion ausgelöst. (APA)