Bangalore - Der indische Generikaspezialist Dr Reddy's hat im ersten Quartal wegen schwacher Geschäfte in einigen europäischen Märkten deutlich weniger Gewinn eingefahren. Der Nettogewinn sei im ersten Viertel des Geschäftsjahres 2008/2009 binnen Jahresfrist um 26 Prozent auf 1,35 Mrd. Rupien (19,9 Mio. Euro) geschrumpft, teilte das Unternehmen am Montag im indischen Hyderabad mit. Damit lag Dr Reddy's noch unter den Schätzungen von Analysten, die für die Monate April bis Juni im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 1,58 Mrd. Rupien gerechnet hatten.

Zwar stiegen die Umsätze bei der Tochter Betapharm um 20 Prozent, was auch zu einer Verbesserung der Marktanteile für die Augsburger Gesellschaft führte. Im übrigen Europa setzte Dr Reddy's dagegen rund ein Viertel weniger um als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt kam Dr Reddy's im ersten Quartal auf einen Konzernumsatz von 15 Mrd. Rupien (221 Mio. Euro) - das ist ein Umsatzplus von 25 Prozent. Das Unternehmen brachte nach eigenen Angaben im Quartal 26 Nachahmermedikamente auf den Markt.

Übernahme von Betapharm

Dr Reddy's hatte Betapharm 2006 für 480 Mio. Euro von der britischen Investorengruppe 3i übernommen und war damit im deutschen Generikamarkt eingestiegen. Wegen der Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern ist der Markt allerdings im Umbruch. Um die Ertragskraft zu steigern, verlagert Dr Reddy's derzeit einen Großteil der Betapharm-Produktion nach Indien.

Weltweit setzte der Konzern im ersten Quartal dank guter Geschäfte in Nordamerika, Deutschland und Russland in seinem weltweiten Generikageschäft 10,3 Mrd. Rupien um, das sind 25 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Im Bereich Pharmaservices und Wirkstoffe nahmen die Erlöse um 27 Prozent zu.

Im indische Pharmamarkt stehen derzeit die Zeichen auf Veränderung, nachdem der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo im vergangenen Monat angekündigt hatte, mit Ranbaxy die Nummer Eins unter den dortigen Arzneimittelherstellern für rund 4,6 Mrd. Dollar (2,91 Mrd. Euro) übernehmen zu wollen. Analysten rechnen damit, dass nun auch andere Pharmafirmen wie Dr Reddy's und Cipla ins Visier für mögliche Übernahmen geraten könnten. (APA/Reuters)