Das größte Problem im Umgang mit dem Handy ist mangelnde Rücksichtnahme. Rund 69 Prozent der deutschen Bürger fühlen sich belästigt, wenn andere laut mit ihrem Mobiltelefon in der Öffentlichkeit telefonieren. Ein Drittel der Deutschen fühlt sich dabei häufig und ein weiteres Drittel manchmal durch laute Gespräche in ihrer Umgebung gestört. Nur 31 Prozent der Befragten haben damit kein Problem. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Branchenverbandes BITKOM. Trotz dieser ernüchternden Feststellung wird das Image des Handys in Deutschland großteils sehr positiv gesehen. So finden rund 64 Prozent der Bevölkerung, dass sich das Handy überwiegend positiv auf ihren Alltag ausgewirkt hat. Etwa ein Drittel der Handynutzer sieht für sich gleichermaßen Vor- und Nachteile, und lediglich bei zwei Prozent hat das Gerät ein schlechtes Image.

Rasant

"Das Handy hat sich rasant durchgesetzt. Aber viele Mitbürger haben noch nicht gelernt, es rücksichtsvoll und der jeweiligen Situation angemessen einzusetzen", erklärt BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. Dabei sei Rücksichtnahme gar nicht so schwer. "Dank immer besserer Übertragungs- und Sprachqualität muss heute niemand mehr schreien, um von seinem Gesprächspartner verstanden zu werden", betont Scheer. Auch sei es längst nicht mehr nötig, den Klingelton ständig eingestellt zu lassen. "Handys haben mehrere Umgebungsprofile, mit denen sich Signale an unterschiedliche Situationen anpassen lassen. In Besprechungen genügt es zum Beispiel, wenn das Gerät bei neuen Anrufen oder Kurzmitteilungen blinkt", heißt es vom BITKOM. Die meisten Geräte würden zudem auch einen Vibrationsalarm oder langsam ansteigende Klingeltöne bieten. Laut der BITKOM-Untersuchung fühlen sich immerhin rund 63 Prozent der Deutschen manchmal oder häufig durch Handyklingeln in der Öffentlichkeit belästigt.

Sensibilität

"Was den Umgang mit dem Handy betrifft, möchten wir noch mehr Sensibilität schaffen", erläutert Christian Hallerberg, BITKOM-Sprecher im Bereich Public Sector und Neue Märkte, im Gespräch mit pressetext. Durch die aktuell bekannt gegebenen Untersuchungsergebnisse erhoffe man sich, zumindest einen Teil zur Bewusstseinsänderung in punkto Rücksichtnahme im öffentlichen Raum beitragen zu können. "Wir appellieren damit an die Handy-Besitzer, sich eine gewisse Grundlage der guten Manieren im Umgang mit dem eigenen Mobiltelefon zu erwerben. Wenn jemand etwa weiß, dass lautes Telefonieren in der Öffentlichkeit von der Mehrheit als störend empfunden wird, kann er sein Verhalten dementsprechend anpassen", ergänzt Hallerberg. Seit Mitte April 2008 gibt es laut BITKOM in Deutschland mehr als 100 Mio. Mobilfunkanschlüsse. Damit besitzt statistisch gesehen jeder fünfte Deutsche zwei Handys oder SIM-Karten. (pte)