London - Ein geplantes Buch des ehemaligen Chefermittlers im Fall Madeleine sorgt erneut für Empörung in Großbritannien. Der nach fünf Monaten entlassene portugiesische Ermittler Goncalo Amaral wolle am Donnerstag sein Buch veröffentlichen und seine Vorwürfe gegen die Eltern des britischen Mädchens bekräftigen, berichteten britische Medien am Montag.

Vorwürfe

In "A Verdade da Mentira" (Die Wahrheit der Lüge) vertritt Amaral erneut die These, dass Madeleine in der Ferienwohnung in Südportugal zu Tode kam, die Eltern die Leiche verschwinden ließen und dann eine Entführung vortäuschten. Amaral wurde im Oktober unter anderem wegen Kritik an der britischen Polizei entlassen. Unterdessen erwarteten Gerry und Kate McCann aus Rothley in Mittelengland eine Entscheidung des portugiesischen Generalstaatsanwaltes zu dem Fall. Fernando Pinto Monteiro hatte vergangene Woche für diesen Montag eine "Lösung" angekündigt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Ermittlungen eingestellt und die Eltern von dem Verdacht freigesprochen werden, an dem Verschwinden ihrer Tochter beteiligt gewesen zu sein. Wie die BBC berichtete, wird die Mitteilung der Staatsanwaltschaft aber erst am frühen Abend erwartet. Madeleine war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einem Ferienappartement in Südportugal verschwunden, als ihre Eltern beim Abendessen waren. Gerry und Kate McCanns wurden im September von der portugiesischen Polizei als Verdächtig benannt. (APA/dpa)