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Abu-Jamal auf einem Archivbild aus dem Jahr 2005. Abu-Jamal, ein früheres Mitglied der radikalen "Black Panthers", war 1982 wegen Ermordung eines Polizisten in Philadelphia zum Tode verurteilt worden.

Foto:Reuters/gardener

New York - Der wegen Polizistenmordes verurteilte schwarze US-Journalist Mumia Abu-Jamal ist vor einem Berufungsgericht mit dem Antrag auf eine Neuauflage seines Prozesses gescheitert. Das Berufungsgericht in Philadelphia wies am Dienstag den Antrag auf Revision seines im März gefällten Urteils ab. Ende März hatte das Gericht die Todesstrafe gegen Abu-Jamal aufgehoben, aber dessen Schuld an der Ermordung des Polizisten Daniel Faulkner im Jahre 1981 bestätigt.

Abu-Jamals Anwalt Robert Bryan kündigte einen neuen Berufungsantrag seines Mandanten an, diesmal vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Neben Rassismus werde er als Argument anführen, dass der Staatsanwalt den Geschworenen fehlerhafte Beweise vorgelegt habe.

Der heute 54-jährige Abu-Jamal, ein früheres Mitglied der radikalen "Black Panthers", ist eine Symbolfigur im Kampf gegen die Todesstrafe in den USA. Er verbrachte 25 Jahre im Todestrakt, nachdem er 1982 wegen der Ermordung des Polizisten zum Tode verurteilt worden war. Der frühere Radiojournalist beteuerte stets seine Unschuld.

In seinem Revisionsantrag hatte Abu-Jamal moniert, zehn von 15 von der Anklage in seinem Verfahren seinerzeit abgelehnten Geschworenen seien Schwarze gewesen. In der Jury saßen schließlich zehn Weiße und nur zwei Schwarze. Das US-Strafrecht schließt eine Ablehnung von Geschworenen wegen ihrer Hautfarbe aus.

Seit Beginn des Falls kritisierten zahlreiche Initiativen und Menschenrechtsgruppen, dass schon die Auswahl der Jury rassistisch gewesen sei. Zudem seien die Ermittlungen schlampig geführt und entlastende Zeugenaussagen nicht gehört worden. In den 90er Jahren gingen weltweit Millionen Menschen für Abu-Jamals Freilassung auf die Straße. (APA/AFP)