Innsbruck - Mehr als 40.000 Besucher hat Innsbrucks 14. Internationaler Tanzsommer gezählt, der am Donnerstagabend zu Ende ging. Tanz-Events aus vier Kontinenten wurden vom Publikum bejubelt.

Das Publikum ließ sich nicht nur von den Darbietungen der italienischen, spanisch-amerikanischen und mexikanischen Kompanien begeistern, sondern interessierte sich auch die zahlreichen Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wegen der EURO gab es zwar zahlenmäßig weniger Veranstaltungen, dennoch stürmten über 40.000 Besucher, also mehr als im Vorjahr, das Tanzfestival.

16 Dozenten leiteten Kurse für die verschiedensten Tanzformen und -stile vom klassischen Ballett über Modern bis zum Jazz Dance, von den vielfältigen lateinamerikanischen Tänzen bis zu Hip Hop, Breakdance, Funk Style und VideoDance, aber auch "Partnering & Contact Improvisation", Musical oder Orientalischer Tanz waren dabei, ebenso Kurse für Körper, Geist und Seele Kurse wie Pilates, Gyrokinesis und Yoga. In großer künstlerischer Bandbreite präsentierte sich das Bühnenprogramm vom 15. Juni bis 17. Juli, das mit Aufführungen der beliebten "Stars of Tomorrow" in St. Johann und Lienz begann.

Romeo und Julia

Als erste internationale Kompanie präsentierte das italienische "Aterballetto" Mauro Bigonzettis ungewöhnliche choreographische Deutung von "Romeo und Julia", die das liebende Paar in allen seinen Emotionen zur fragmentarisch verwendeten Ballettmusik von Prokofjew im Tanz von sieben weiteren Paaren widerspiegelt. Sensationell dann der Erfolg der spanischen Kompanie Mayumana mit der am Broadway gefeierten Show "Be!", deren rhythmische Leidenschaft sich in Trommeln aller Art, nicht zuletzt dem eigenen Körper ausdrückt. 90 Minuten kraft- und lustvolle Energie enthusiasmierten das Publikum, das die Kassen stürmte und eine Zusatzvorstellung bekam. Auch bei der Europapremiere der feurigen mexikanischen "Jarocho"-Truppe, die ihre 32 fabelhaften Tänzerinnen und Tänzer mit ungebremster Vitalität und bestechender rhythmischer Disziplin ein rasendes Trommelfeuer der Füße entfachen ließ, kochte die Stimmung hoch. Die vom Riverdance inspirierte Choreographie von Jarocho-Gründer und Leiter Richard O'Neal verlangte ebenfalls noch eine Extravorstellung in der 1.000 Plätze fassenden Dogana.

Und ein Kontrastprogramm gab es zum Finale: Die reizvolle Chinesin Jin Xing mit ihrem feinen Solo "The Closest - the Furthest" bot mit chinesischer Musik anspruchsvolle Kost fernab vom Populären: ein mutiges Signal für avantgardistische Möglichkeiten.