Brüssel - Vor allem wegen des hohen Ölpreises haben die Importe in der Euro-Zone im Mai doppelt so stark zugelegt wie die Exporte und zu einem überraschend großen Handelsdefizit geführt. Insgesamt übertrafen die Importe die Exporte um 4,6 Mrd. Euro, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im April fiel noch ein Handelsbilanzüberschuss von 2,5 Mrd. Euro an, im Mai 2007 waren es 1,4 Mrd. Euro Überschuss. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Defizit von einer Milliarde Euro gerechnet.

Die Importe legten im Mai um neun Prozent zu und damit mehr als doppelt so stark wie die Ausfuhren, die um vier Prozent stiegen. Den größten Anteil davon haben die Energieeinfuhren: Im Zeitraum von Jänner bis April lag der Wert der Energieimporte um 42 Prozent über dem Vorjahreswert. Insbesondere der große Öl- und Gaslieferant Russland profitierte von der Situation. Das Bilanzdefizit der EU im Handel mit dem Land stieg in den ersten vier Monaten des Jahres auf 13,7 von 11,2 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. (APA/Reuters)