Wien/Budapest  - Der deutsche Baukonzern Bilfinger-Berger und die österreichische Porr werden um knapp 500 Mio. Euro den Mittelabschnitt der ungarischen Mautautobahn M6 errichten. Die Verträge seien heute im Rahmen eines Festakts mit dem ungarischen Premier Ferenc Gyurcsany und Verkehrsminister Pal Szabo in Szekszard unterzeichnet worden, teilte Bilfinger mit.

Mit rund 119,5 Mrd. Forint (495 Mio. Euro) habe man das beste Angebot gelegt und sich dabei gegen zwei weitere Konsortien unter der Führung der Strabag und des portugiesischen Baukonzerns Mota-Engil durchgesetzt, heißt es.

Konsortiumsführer ist der deutsche Baukonzern Bilfinger-Berger mit einem Anteil von 45 Prozent, Porr ist ebenfalls mit einem Anteil von 45 Prozent vertreten und die französische Firma Egis Projects hält die restlichen zehn Prozent. Der dritte Teilabschnitt der M6 wird ebenfalls als PPP-Projekt abgewickelt (Public-Private Partnership), demnach wird das Siegerkonsortium den rund 65 km langen Abschnitt bauen und im Rahmen eines Konzessionsmodells 30 Jahre lang betreiben.

Bilfinger-Berger, Porr, Egis und die Asfinag International GmbH treten gemeinsam als Betreiber auf, wobei Porr und Bilfinger-Berger jeweils zur Hälfte für den Bau verantwortlich zeichnen. Die staatliche Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag ist damit als Miteigentümer der Betriebsgesellschaft M6 Tolna Üzemelteto zum ersten Mal als Autobahnbetreiber im Ausland tätig.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme der Autobahn ist für Ende März 2010 geplant. Die ungarische Stadt Pecs soll dann als Kulturhauptstadt 2010 durchgängig auf der Autobahn von Budapest aus zu erreichen sein.

"Wir freuen uns sehr, dass das M6-Konsortium, in dem Porr prominent vertreten ist, das Rennen um dieses wichtige Autobahnprojekt machen konnte. Gerade unsere Expertise bei PPP-Projekten und beim Autobahnbau ist eine der Stärken des Konsortiums", sagte Porr-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Hesoun laut Mitteilung.

"Für das M6 Konsortium hat vor allem die große Erfahrung gesprochen sowie das große Know-How, das Bilfinger-Berger und Porr bereits bei der Realisierung des ersten Teilabschnitts der M6-Autobahn unter Beweis stellen konnten" betonte Richard Metzenbauer, Geschäftsführer der österreichischen Bilfinger-Berger-Tochter. (APA)