Atlanta - Der US-Konzern Coca-Cola hat nach hohen Verlusten bei seinem größten amerikanischen Abfüller im zweiten Quartal einen scharfen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss des weltgrößten Herstellers von Erfrischungsgetränken fiel im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel auf 1,4 Mrd. Dollar (883 Mio. Euro). Der Umsatz erhöhte sich dagegen dank starker internationaler Geschäfte und durch Währungseffekte um 17 Prozent auf 9,0 Mrd. Dollar, teilte Coca-Cola am Donnerstag in Atlanta (Georgia) mit. Der Konzern will nun nochmals kräftig sparen.

Überraschende enorme Abschreibungen beim US-Abfüller Coca-Cola Enterprises von 5,3 Mrd. Dollar belegen die Probleme des Getränke-Riesen auf seinem Heimatmarkt. Coca-Cola kämpft neben den steigenden Rohstoffpreisen mit der schweren Konsumflaute in den USA. Coca-Cola ist mit 35 Prozent an dem börsennotierten Abfüller beteiligt und musste wegen dessen Belastungen im zweiten Quartal selbst einen schweren Buchverlust hinnehmen, der auf den Gewinn drückte.

Erwartungen übertroffen

Ohne die Einmalbelastungen sei das Ergebnis um 19 Prozent gestiegen, betonte der Konzern. Coca-Cola übertraf damit die Erwartungen der Analysten. An der Börse drehte die Aktie nach anfänglichen Gewinnen bis Mittag deutlich ins Minus.

Im Gegensatz zum Heimatmarkt wächst Coca-Cola weltweit unter anderem in Osteuropa und Südamerika besonders stark. Der Trend der Verbraucher geht weiter hin zu stillem Mineralwasser, Säften und anderen Getränken ohne Kohlensäure. Erst vor kurzem hatte der gebürtige Türke Muhtar Kent bei Coca-Cola die Führung übernommen.

Kent will wegen der US-Probleme nun bis Ende 2011 Einsparungen von bis zu 500 Mio. Dollar pro Jahr erreichen. Um den Aktienkurs zu fördern, kaufte Coca-Cola in diesem Geschäftsjahr bereits Papiere im Wert von 1,0 Mrd. Dollar zurück, bis Jahresende sollen es insgesamt bis zu 2,0 Mrd. Dollar werden. (APA/dpa)