Das Thema Pflege scheint ein wesentlicher Bereich des Wahlkampfes zu werden,
erst gestern wieder haben ÖVP und SPÖ finanzielle Verbesserungen für
Pflegebedürftige verlangt. Uneinigkeit herrscht allerdings noch, wie diese
Maßnahmen im Detail aussehen sollen. Geld allein wird das Problem nicht lösen,
sagt dazu Hanna Mayer, Professorin für Pflegewissenschaft an der Universität
Wien im Ö1-Morgenjournal. Die Expertin vermisst grundsätzliche Lösungen der heimischen Politik für
das Problem.
Es wird zumeist
über ältere und Langzeit-Pflegebedürftige diskutiert, sagt die Wiener
Pflegewissenschafterin. Weniger diskutiert hingegen werde, dass es auch
Pflegebedarf im Akutbereich gebe. So etwa wenn Krebskranke nach einer
Chemotherapie nach Hause kommen und Pflege brauchen.
Pflichtversicherung für Pflegeleistungen
Pflegewissenschafterin Mayer schlägt eine
Pflichtversicherung für Pflegeleistungen vor, die ähnlich funktioniert wie die
Krankenkasse. Im Fall des Falles kommt dann die Betreuung ins Haus, auch schnell
und kurzfristig.
Die Last der Pflege wird noch viel zu sehr als Aufgabe der Familie
angesehen, findet die Pflegewissenschafterin. Das sei unrealistisch, die
Politiker sollten auch bessere Pflegeheime oder betreute Wohngemeinschaften
nachdenken. Und nicht nur über mehr Pflegegeld und mehr Hausbetreuungsgeld. (red)