Wien - Für die Haupttäterinnen der Mordserie im Krankenhaus Lainz, die vor fast zwei Jahrzehnten für weltweites Aufsehen gesorgt hat, dürften sich demnächst die Gefängnistore der Justizanstalt Schwarzau öffnen. Nachdem sie über 19 Jahre in Haft verbracht haben, soll einem Antrag auf bedingte Entlassung der beiden ehemaligen Stationsgehilfinnen stattgegeben worden sein, bestätigten Justizkreise einen Bericht in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "News".

 

Die mittlerweile 49 und 46 Jahre alten Frauen waren im April 1989 mit zwei Mittäterinnen festgenommen worden. Den Krankenschwestern wurde zur Last gelegt, ihnen lästige Patienten serienweise mittels Injektionen, Infusionen und "Mundpflege" getötet zu haben. Im März 1991 wurden die Haupttäterinnen wegen 15-fachen bzw. fünffachen Mordes und zahlreicher Mordversuche jeweils zu lebenslanger Haft verurteilt. "Lebenslange" dürfen frühestens nach Verbüßung von 15 Jahren beim zuständigen Vollzugsgericht einen Antrag auf Enthaftung einbringen, wobei der Entscheidung eine ordentliche Lebensführung und die Resozialisierungschancen vorausgehen. Dem Vernehmen nach sollen die seinerzeit in Boulevardmedien als "Mordschwestern" titulierten Haupttäterinnen Ende August in die Freiheit entlassen werden. Ihre beiden Komplizinnen, die zeitlich begrenzte Haftstrafen ausgefasst hatten, befinden sich schon seit geraumer Zeit auf freiem Fuß. Sie sollen eine Namensänderung durchgeführt und unter ihren neuen Identitäten ein "zweites Leben" begonnen haben. (APA)