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Die Zitrone ist für die Obstbranche ein bitteres Geschäft.

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Wien - Eine Zitrone hat es in sich. Um 66 Prozent kostet sie mehr als vor einem Jahr. Das schlägt vielen Österreichern auf den Magen und lässt den Konsum sinken. Gottfried Linsboth importiert Woche für Woche ein, zwei Container voller Zitronen über Rotterdam aus Argentinien. Er ist Chef des Obstgroßhändlers Zeilberger. Jetzt hat er die Mengen zurückgeschraubt, sagt er. "Wir müssen uns nach dem Markt richten." Und der sei derzeit bei Zitrusfrüchten ein bitteres Geschäft.

Die Russen ziehen enorme Mengen aus Argentinien und Südafrika ab, ganze Schiffsladungen würden umgelenkt. Auch der Nahe Osten finde an Zitronen zunehmend Geschmack, erzählt er. Bis die Anbauländer auf den Engpass reagierten, brauche es eine Weile. Gegen die steigenden Kosten für Produktion, Verpackung und Transport sei ohnehin kein Kraut gewachsen.

Auch bei süßeren Früchten seien die Preise 2007 "ein Drama" gewesen, seufzt Konfitürenhersteller Klaus Darbo, heuer sei es nicht viel besser. "Allen fehlen die Vorräte." (Verena Kainrath, DER STANDARD, Printausgabe, 17.7.2008)