Weiden/München - Die Werkstattkette Auto-Teile-Unger (A.T.U) will deutschlandweit mehrere hundert Mitarbeiter entlassen. Unternehmenskreisen zufolge sollen rund 600 Stellen wegfallen. Pro Filiale in Deutschland wäre das im Durchschnitt ein Arbeitsplatz. Firmensprecher Markus Stadler bestätigte Pläne für einen Stellenabbau und schloss auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus.

Konkrete Zahlen nannte er nicht, wies jedoch einen Bericht der "Automobilwoche" über 1.000 betriebsbedingte Kündigungen zurück. Ob es auch in Österreich zu Kündigungen kommt, kann derzeit nicht gesagt werden, da der Unternehmenssprecher für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar war. 1997 eröffnete die erste A.T.U-Filiale in Klagenfurt. Mittlerweile ist die Werkstattkette hierzulande mit mehr als 20 Filialen vertreten.

Reaktion auf Marktumfeld

"Wir reagieren auf das schwache Marktumfeld", sagte Stadler. Die Kunden hätten wegen der höheren Benzinpreise weniger Geld für Wartung und Instandhaltung übrig. Daran müsse jede Filiale ihre Personalstärke anpassen. Bei der Stammbelegschaft solle ein Stellenabbau vermieden werden, erklärte der Sprecher. Betroffen seien vor allem Angestellte in der Probezeit und mit befristeten Verträgen. Es würden keine Filialen geschlossen, betonte er. IG-Metall-Betreuer Stephen Maier sprach von bis zu 1.300 Stellenstreichungen.

Davon hätten 700 Mitarbeiter bereits in den vergangenen sechs Monaten das Unternehmen verlassen, sagte Maier. Bis zu 600 weitere Kündigungen könnten folgen. Dies habe die Geschäftsführung dem Gesamtbetriebsrat mitgeteilt, der den Plänen zustimmen musste, erklärte Maier. Firmensprecher Stadler erklärte, das operative Ergebnis von A.T.U sei 2007 auf 105 Mio. Euro eingebrochen, nachdem es 2006 noch 160 Mio. Euro betragen habe.

Die Werkstattkette leide unter saisonalen Schwankungen, wie dem zuletzt schwachen Winter. Der Finanzinvestor KKR habe als Haupteigner der Werkstattkette bereits im laufenden Jahr 140 Mio. Euro in das Unternehmen gesteckt. Die Verbindlichkeiten von A.T.U beliefen sich auf rund 600 Mio. Euro, sagte Stadler. Die 1985 gegründete Werkstattkette hat in Europa nach eigenen Angaben rund 630 Filialen mit etwa 15.000 Mitarbeitern. Der Umsatz lag nach Firmenangaben im vergangenen Jahr bei rund 1,38 Mrd. Euro. (APA/AP)