Athen - Ekaterini Thanou steht vier Jahre nach dem Skandal in Athen erneut in Griechenlands Olympiateam. Der 33-jährigen Sprinterin reichte die sogenannte B-Norm von 11,39 Sekunden über 100 Meter. Thanou, die darauf hofft, nach dem Dopinggeständnis der derzeit inhaftierten Marion Jones (USA) noch das Olympia-Gold von Sydney 2000 zu erhalten, hatte sich vor vier Jahren am Vorabend der Eröffnung in Athen gemeinsam mit 200-m-Olympiasieger Kostas Kenteris unter Vortäuschung eines Motorradunfalls einer Trainingskontrolle entzogen. Beide durften dann laut Entscheidung des IOC nicht starten. In den Fall war auch ihr Trainer Christos Tzekos involviert.

Das IOC wird das Antreten von Thanou in Peking trotz einer verschärften Zulassungsregel wohl nicht verhindern können. Anfang Juli hatte dessen Exekutive beschlossen: Wer ab dem 1. Juli 2008 gegen die Dopingregeln verstößt und mindestens sechs Monate gesperrt wird, darf nicht an den Spielen von Vancouver 2010 (Winter) oder London 2012 (Sommer) teilnehmen. Derzeit läuft gegen Thanou, Kenteris und Tzekos noch ein Verfahren wegen Falschaussage vor einem Athener Gericht.

Da die Angeklagten bisher "aus persönlichen Gründen" nicht vor der Kammer erschienen sind, wurde der Fall auf den 2. Februar 2009 vertagt. (red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 16.7. 2008)