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Die Füße sind die 'Stiefkinder' der Körperpflege

Foto: APA/dpa/Bernd Thissen

Wien - Eigentlich sollten wir unsere Füße auf Händen tragen: Der Fuß eines Erwachsenen muss bei jedem Schritt 450 Kilogramm Druckgewicht aushalten. 114 Bänder, 26 Fußknochen, 33 Gelenke und 20 Muskeln spielen beim Gehen virtuos zusammen.

Vier von zehn Österreichern pflegen einer Umfrage zufolge ihre Füße weniger als andere Körperteile. Im Sommer, in Sandalen, kommt es ans Licht: Verhornungen weisen mehr als 60 Prozent der Füße auf, etwa die Hälfte der Bevölkerung leidet unter Druckstellen. 1,1 Millionen Österreicher haben Fuß- und eine halbe Million Nagelpilz.

Hornhaut und Co

"Eine mangelhafte oder ausbleibende Pflege der Füße begünstigt die vermehrte Hornhautbildung an besonderen Druckstellen, etwa bei Fußfehlstellungen, und somit die Ausbildung von schmerzhaften Hühneraugen, Dornwarzen und Einrissen", warnt Heike Fesq, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. "Weiterhin kommt es zum vermehrten Auftreten von Fußpilz zwischen den Zehen und an den Fußsohlen und gegebenenfalls auch zu anderen z. B. bakteriell bedingten Hauterkrankungen."

Babys haben noch keine Hornhaut

Hornhaut an den Füßen haben wir alle, außer Babys, die die Haut an den Füßen noch nicht mechanisch belasten. Sie sorgt für einen mechanischen und sensorischen Schutz der Fußsohlen. Ohne Hornhaut wären die stark mit Nervenenden versorgten Sohlen stark überreizt und der Mensch nur eingeschränkt gehfähig. Verdickte und daher nicht mehr ausreichend elastische Hornhaut aber neigt zu schmerzhaften Einrissen.

Regelmäßig pflegen

Ein Besuch im Fußpflege-Studio ist also nicht erst dann angezeigt, wenn eingewachsene Zehennägel schon schmerzen oder sich Hühneraugen gebildet haben. Professionelle Behandlung ersetzt aber auch nicht die regelmäßige Zuwendung zu Hause. Die beginnt mit einem warmen Fußbad, das auf die Pediküre vorbereitet. Nach etwa zehn Minuten im Wasser ist die Hornhaut aufgeweicht und kann mit einem Bimsstein abgerubbelt werden. Hornhauthobel mit scharfen Klingen sind nur etwas für Geübte. Wenn es lediglich raue Stellen zu bekämpfen gilt, reicht ein Peeling für die Füße.

Nägel richtig schneiden

Zehennägel gehören gerade geschnitten. Sonst wachsen die Enden ein, das kann große Schmerzen verursachen. Die Kanten glättet man mit einer Feile. An der Nagelhaut sollte nicht herumgeschnipselt werden. Nach dem Bad ist sie weich und lässt sich vorsichtig zurückschieben. Zum Abschluss wird geschmiert: Feuchtigkeitsspendende Fußcremen, die Verhornungen und rissiger Haut vorbeugen, pflegen mit Allantoin, Panthenol und Lanolin. Leichte Gels mit Zusätzen wie Menthol oder Pfefferminze kühlen und erfrischen. Gegen unangenehme Gerüche helfen - neben Waschen - Fußpuder und -deodorants sowie geruchsfilternde Einlagen.

Pilze richtig behandeln

Fußpilz verschwindet auch bei bester Fußpflege nicht einfach so. Erst durch eine medikamentöse Behandlung werden die Pilze abgetötet. Tipps zur Prävention: zwischen den Zehen gut abtrocknen, Badeschlapfen tragen, keine engen oder zu hohen Schuhe, das behindert die Durchblutung, Socken und Schuhe regelmäßig wechseln, bei Verdacht auf Nagelpilz sofort zum Arzt. Schweißfüße neigen verstärkt zu Fußpilz. Schuhe und Socken sollten daher atmungsaktiv sein. (APA)