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Cholera-Erreger

Foto: Archiv

Denver - Eine Verbindung zwischen Klimaveränderung und dem Auftreten der Cholera in vielen Ländern der Welt ist nach Ansicht von Forschern der Universität von Michigan evident geworden. Eine Veränderung der Ökologie des Planeten bringt somit auch ein verändertes Auftreten der Erkrankung mit sich, erklärten die Wissenschaftler beim jährlichen Treffen der American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Denver.

Die Ökologin Mercedes Pascual und ein Forschungsteam der Universität von Barcelona haben gemeinsam mit dem International Center for Diarrhoeal Disease Research in Bangladesch einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten des El Nino-Southern Oscillation (ENSO)-Prinzips, das die Wetterabläufe weitgehend bestimmt, und dem Auftreten von Cholera-Epidemien entdeckt.

Hohes Risiko für weitere Epidemien

Die Forscher haben dazu Daten zwischen 1893 bis 1940 mit denen von jüngeren Zeiträumen verglichen. "In Zeitabschnitten, in denen die Temperaturen extrem anstiegen, gab es mehr Cholera-Erkrankungen als in Zeiten, in denen der El Nino für niedrigere Temperaturen sorgte", so die Forscherin. Mit Vorhersagen, dass der El Nino in Zukunft noch stärker sein könnte, ergebe sich für diese Gebiete ein sehr hohes Risiko für weitere Cholera-Epidemien.

"Es ist oft schwierig festzustellen, ob die Krankheit sich nach den Umweltfaktoren stark verbreitet oder ob sie sich nach internen Übertragungszyklen regelt", so die Wissenschaftlerin. Pascual betont, dass dieses Ergebnis beweise, dass Umweltfaktoren und Epidemien in enger Korrelation zueinander stehen. Ökologie und Evolutionsbiologie geben Aufschluss darüber, wie sich Krankheiten und Erreger weiterverbreiten.

"Wenn sich Krankheiten einen Wirt teilen, dann ist es mit dem Kampf verschiedener Spezies um eine Ressource zu vergleichen", erklärt die Wissenschaftlerin. Eine wichtige Frage dabei sei aber, wie diese zusammen leben. (pte)