Wien - Seit 1999 ist Wien um ein Fotomuseum reicher. Damals gründete der frisch gebackene Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder die "Fotosammlung" als gleichberechtigte Abteilung neben den grafischen Beständen und jenen zur Architektur. Leiterin der rund 60.000 Objekte umfassenden Sammlung ist die Kunsthistorikerin Monika Faber. In den nächsten Monaten soll die interimistisch im Akademiehof untergebrachte Fotosammlung ins umgebaute Haus übersiedeln. Am ersten Ausstellungsreigen der neuen Albertina beteiligt sich die Fotosammlung ab 14. März mit einer Schau über die Geschichte der Fotografie in Österreich.

Die kaiserliche Familie hatte zahlreiche Fotosammlungen geschenkt erhalten, etwa Portrait-, Architektur- und Reisealben, und diese häufig verschiedenen Institutionen gestiftet. 1918 kam es zu einem bis heute nicht nachvollziehbaren Austausch der Sammlungen untereinander, und ein Großteil der Fotos aus der Albertina kam etwa in die Nationalbibliothek.

"Langewiesche-Archiv"

Die Kollektion der "Graphischen" umfasst 40.000 Daguerreotypien, Fotografien, Alben, Druckgrafiken, 15.000 Apparate sowie 25.000 Publikationen und geht auf den Gründungsdirektor Josef Eder zurück. Entsprechend der wissenschaftlich-technischen Ausrichtung der Schule verfügt die Sammlung auch über verschiedene Optiken, spezielle Abzugstechniken, und vor allem Daguerreotypien. Zusätzlich gibt es jede Menge alter Mikrofotografien und Röntgenbilder zu bestaunen. Das "Langewiesche-Archiv" umfasst an die 10.000 Bildvorlagen des Verlages Langewiesche zwischen 1907 und 1960. Schwerpunkt der fotografisch illustrierten Bücher waren Architektur-, Landschafts- und Naturaufnahmen.

(APA)