Istanbul - Rund 1.000 Demonstranten haben am Samstag in Istanbul gewaltsam gegen die Festnahme des Kurdenführers Abdullah Öcalan vor vier Jahren protestiert. Die Teilnehmer der Protestaktion warfen Steine auf Geschäfte, Banken und Autos und trugen Poster mit dem Bild Öcalans. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Menschen fest. Auch in den südtürkischen Städten Mersin und Adana kam es zu Demonstrationen.

Öcalans Bruder Osman drohte auf der Internet-Seite der prokurdischen Tageszeitung "Ozgür Politika" damit, den bewaffneten Kampf der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) wieder aufzunehmen, falls die "Isolation" seines Bruders nicht beendet werde. Abdullah Öcalan ist der einzige Häftling auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Er wurde 1999 festgenommen und zum Tode verurteilt. Kurz darauf gab die PKK die Einstellung ihres Kampfes bekannt. Im Oktober vergangenen Jahres wandelte ein Gericht in Ankara das Urteil gegen Öcalan in eine lebenslange Haftstrafe um. (APA/AP)