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Ernst Kaltenegger (re.) und VP-Bürgermeister-Anwärter Siegfried Nagl trennt einfach "zu viel"

Foto: APA/Leodolter

Klagenfurt - Ernst Kaltenegger rechnet damit, dass es in Graz künftig eine schwarz-rote Koalition geben wird. "Derzeit schaut es ganz danach aus", erklärte er am Freitag am Rande eines Pressegesprächs in Klagenfurt. Der KPÖ-Stadtrat selbst will weiterhin das Wohnungsreferat verwalten.

"Wir werden uns sicherlich nicht an einer Koalition beteiligen", sagte Kaltenegger. "Weder mit der ÖVP noch mit der SPÖ." Mit den Volkspartei trenne die KPÖ "zu viel", betonte der Stadtrat."Sicherlich mehr als Schwarz und Grün auf Bundesebene." Als das größte Hindernis bezeichnete er die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, wie sie von der ÖVP betrieben werde.

Die KPÖ mit dem überaus volksnahen und beliebten Kaltenegger an der Spitze hatte bei der Gemeinderatswahl am 26. Jänner mehr als 13 Prozent an Stimmen zugelegt. Die Kommunisten halten jetzt bei 20,1 Prozent und sind damit drittstärkste Kraft in Graz.

Wahlhelfer in Kärnten

Einen prominenten Wahlhelfer hat die KPÖ für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 9. März in Kärnten. Der Grazer Stadtrat Ernst Kaltenegger, vor drei Wochen der große Wahlsieger, soll mithelfen, dass die Kommunisten in Klagenfurt und in Villach wieder in den Gemeinderat kommen.

"Vor 20 Jahren hatte die KPÖ in Graz 1,8 Prozent, setzt sind es rund 21", sagte Kaltenegger Freitag am Nachmittag bei einem Pressegespräch in Klagenfurt. "Es liegt in der Hand der Bevölkerung, ihr eine Chance zu geben." Außerdem habe die KPÖ in Kärnten eine "gute Tradition". Kaltenegger denkt, dass auch in Klagenfurt und in Villach Platz für die Kommunisten sei, weil "wir uns in einigen Fragen wesentlich von den anderen Parteien unterscheiden." Er nannte in diesem Zusammenhang das öffentliche Eigentum.

Spitzenkandidatin in Klagenfurt ist Andrea Kerschbaumer (30), Angestellte und Sprecherin des Gewerkschaftlichen Linksblocks. Sie engagiere sich als Parteilose bei der KPÖ und wolle "Widerstand gegen den massiven Sozialabbau" leisten. Kritik übte sie auch an Kulturpolitik und Städteplanung (das geplante ECE-Projekt bezeichnete sie wörtlich als "Konsumtempel in der Innenstadt"). Um in den Gemeinderat einziehen zu können, benötigt die KPÖ in der Landeshauptstadt rund 1.000 Stimmen. Das sind drei Mal so viel wie bei der letzten Nationalratswahl. "Das Potential ist da", glaubt Kerschbaumer. Kaltenegger dazu: "Am 24. November hatten wir in Graz 2.800 Stimmen, am 26. Jänner waren es 22.400. Die KPÖ wird wieder salonfähig." (APA)