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Eine Studie der Slalom-Weltmeisterin

Foto:Reuters/Rellandini

St. Moritz – Österreichs junges Slalom-Team der Damen hat sich am Samstag in St. Moritz sensationell geschlagen. Marlies Schild und Nicole Hosp holten im fünften und letzten Damen-Bewerb in der Schweiz Silber und Bronze, geschlagen geben mussten sich die ÖSV-"Küken" nur der neuen WM-Königin Janica Kostelic. Die Kroatin holte nach ihrem Kombi-Triumph allen körperlichen Problemen zum Trotz ihr zweites Gold und ließ Schild 63 und Hosp 91 Hundertstel hinter sich.

Medaillen vier und fünf

Die ÖSV-Damen haben somit im WM-Verlauf fünf Medaillen eingesackt, im Slalom waren es die ersten seit Morioka 1993, als Karin Buder und Elfi Eder für Gold und Bronze gesorgt hatten. Auch im Vergleich zu den Herren haben die rot-weiß-roten Damen nun mit 5:4-Medaillen in St. Moritz knapp die Nase vorne, das "stärkere Geschlecht" kann aber am Sonntag im die WM abschließenden Herren-Slalom noch einmal nachlegen. Mit Sabine Egger auf Rang neun brachte die noch vor einem Jahr als "Flop-Team" abgestempelte Slalom-Mannschaft insgesamt drei Läuferinnen unter die Top Ten. Elisabeth Görgl schied im ersten Durchgang aus.

Blech für Pärson

Riesentorlauf-Weltmeisterin und Slalom-Co-Favoritin Anja Pärson verspielte ihre Gold-Chancen im ersten Durchgang (Platz 15), eine tolle Laufbestzeit im zweiten von ihrem Vater Anders Pärson gesteckten Kurs reichte schließlich nur noch für "Blech". Die Titelverteidigung klappte somit nicht, damit kündigt sich an, dass kein einziger Champion von St. Anton 2001 seinen Triumph wiederholen kann. Die letzte Chance hat am Sonntag der Tiroler Mario Matt.

Entschädigung für Schild

Auch Olympia-Siegerin Kostelic vergönnte ganz besonders der 21-Jährigen Schild ihre erste WM-Medaille, denn in der Kombi hatte die Saalfeldenerin Bronze ja nur um zwei Hundertstel verpasst. "Ich bin sprachlos. Das ist mehr als eine Entschädigung für das Pech in der Kombination", jubelte Schild, die trotz ihres jungen Alters bereits viel Verletzungspech (Kreuzbandriss) erleiden musste. "Vor zwei Jahren wurde ich noch operiert, jetzt hab ich eine Medaille um den Hals – ein Wahnsinn!"

Zweites Edelmetall für Hosp

Die erst 19-Jährige Hosp durfte sich am Samstag vor 13.000 Fans bereits über ihre zweite WM-Medaille nach Silber in der Kombi freuen. "Nach meiner ersten Medaille konnte ich locker ins Rennen gehen. Das es jetzt wieder geklappt hat, ist Wahnsinn", war auch für die Tirolerin das Rennen einfach nur "wahnsinnig". Hosp hatte auch gleich eine Erklärung für den tollen Aufschwung des Slalom-Teams in den vergangenen Monaten parat: "Wir haben im Sommer irrsinnig gut gearbeitet. Und das Klima innerhalb des Teams ist ein Traum."

Hosp rettet Medaille im Finish

Hosp, bereits nach dem ersten Durchgang hinter Kostelic und Schild Dritte, war relativ schwach in ihren zweiten Durchgang gestartet. Bereits zur Zwischenzeit war der komfortable Vorsprung von 1,15 Sekunden auf Pärson fast weg, im unteren Teil behielt sie jedoch die Nerven und rettete 0,12 Sekunden ins Ziel.

Egger auf Rang neun

Zufrieden durfte auch Sabine Egger mit Rang neun sein, auch wenn die 25-Jährige diesmal klar im Schatten der "Yougsters" stand. "Ich bin wirklich stolz auf meine Küken. Für mich persönlich war es auch eine gewaltige Steigerung im Vergleich zu den letzten Rennen", erklärte Egger, die 2,07 Sekunden auf Siegerin Kostelic verlor.

Miller und Kostelic leuchten in St. Moritz

Die Kroatin ist nun das weibliche Gegenstück zu WM-König Bode Miller, der ebenfalls bei zwei Goldenen hält. Und mittlerweile hat die 21-Jährige aus Zagreb auch Spaß an der WM gefunden. "Am Anfang dachte ich mir, dass die WM für mich nicht so wichtig ist. Jetzt mag ich sie aber", so die Slalom-Olympiasiegerin, die diesmal trotz starker Kreuzband- und Schulter-Beschwerden lachen konnte. (APA)