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Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet

foto: apa/guez

Brüssel - Das erst für Juni angekündigte Urteil im Bilanzschwindel-Prozess um Frankreichs Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet sorgt auf europäischer Ebene für Kopfzerbrechen. Dass die Entscheidung in dem Verfahren erst drei Wochen vor Trichets geplantem Wechsel an die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) falle, rufe Besorgnis bei den Mitgliedsstaaten hervor, hieß es am Freitag von Seiten der griechischen EU-Ratspräsidentschaft.

Die Frage sei aber kein Thema beim den am Dienstag anstehenden Beratungen der EU-Wirtschafts- und Finanzminister (Ecofin) in Brüssel. Über die Nachfolge des amtierenden EZB-Präsidenten Wim Duisenberg hätten allein die EU-Staats- und Regierungschefs zu entscheiden.

Die Pariser Richter hatten am Mittwoch als Verkündigungstermin den 18. Juni festgelegt. Duisenberg plant bisher, seinen Posten zu seinem 68. Geburtstag am 9. Juli aufzugeben. Sollte Trichet für schuldig befunden werden, müsste kurzfristig ein neuer Kandidat für den Spitzenposten gefunden werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft Trichet vor, gefälschte Bilanzen der einstigen Staatsbank Credit Lyonnais wissentlich abgesegnet zu haben, und fordert zehn Monate Haft auf Bewährung. Die Anwälte des 60-Jährigen plädieren auf Freispruch. (APA/AFP)