Rom - Die römische Stadtverwaltung scheint angesichts der Luftverschmutzung und des immer stärker werdenden Verkehrs zunehmend ratlos.

Die Behöden richteten nun einen Appell an die Bewohner der "Ewigen Stadt". "Römer, kauft keine Autos mehr", lautet der Hilferuf der Kommune, die aus Angst vor einem Verkehrschaos in der drei Millionen Metropole nicht mehr weiter weiß.

"Ein kollektiver Wahnsinn"

In den Jahren zwischen 2000 und 2002 stieg die Zahl der Autos in der italienischen Hauptstadt von 66 auf 87 Pkw pro 100 Einwohner. "Ein kollektiver Wahnsinn", so der für Verkehrsfragen zuständige Mario Di Carlo. Er hält die zunehmende Pkw-Zahl für "absurd und irrational".

"Man muss dieser Psychose ein Ende setzen. Es gibt dreiköpfige Familien, die fünf Autos und zwei Motorroller besitzen. Bei so vielen privaten Fahrzeugen, werden wir niemals genug Parkplätze schaffen und die öffentlichen Verkehrsmittel fördern können", so Di Carlo. Um die Zahl der Privatfahrzeuge zu reduzieren, schlägt er Steueranreize für Römer vor, die ihr Auto verschrotten, ohne es zu ersetzen.

In der Tat bricht auf den Uferstraßen am Tiber außerhalb des Zentrums jeden Morgen der Verkehr zusammen, weil die abgesperrte Innenstadt weiträumig umfahren werden muss. Und die wenigen Kilometer U-Bahn in Rom bringen kaum Entlastung. Auch Bürgermeister Veltroni sieht keine Alternative zur Verkehrsberuhigung. (APA)