Das freie Betriebssystem Linux muss nach Aussage von Suse-Chef Richard Seibt nicht den Wettbewerb mit Windows des Marktführers Microsoft nicht fürchten. Das von einer freien Programmiergemeinde weiterentwickelte Linux sei vor allem auf Servern großer Unternehmen erfolgreich etabliert. "In dieser Position können wir in Ruhe abwarten und brauchen den Kampf um das Betriebssystem auf dem Desktop nicht aufzunehmen", sagte Seibt auf einer Veranstaltung des High-Tech-Presseclubs in Hamburg.

"Das ist etwas, womit die Entwickler Anerkennung finden im Netz"

Den Erfolg von Linux führt Seibt auf die Philosophie der so genannten Open-Source-Gemeinde zurück. Tausende Entwickler rund um den Globus arbeiten seit 1991 an Linux mit und stellen ihre Ergebnisse samt Quellcode und ohne Lizenzgebühr frei zur Verfügung. "Das ist etwas, womit die Entwickler Anerkennung finden im Netz", sagte Seibt. Und da zähle nur Qualität, die in einer weltweiten Testgemeinde auf dem Prüfstand stehe. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Butler-Group über Funktionalität, Leistung, Stabilität und Sicherheit von Servern vom Januar platziere Linux vor dem Windows-System des weltgrößten Softwareherstellers.

"Linux ist eben ein bisschen anders"

Viele Firmen hätten mittlerweile die Vorteile von Linux jedoch auch für die Desktop-Computer ihrer Beschäftigten entdeckt. "Am Anfang ist es noch etwas ungewöhnlich. Linux ist eben ein bisschen anders", sagte Seibt. Unternehmen seien aber zunehmend bereit, Mitarbeitern diese Umgewöhnung zuzumuten.

Suse Linux mit Sitz in Nürnberg gehört zu den international führenden Linux-Anbietern. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 40 Millionen Euro Umsatz mit 380 Mitarbeitern in 70 Ländern. (APA/dpa)