Rom/Wien - Telecom Italia (TI), mit 14,8 Prozent zweitgrößter Paketaktionär von Telekom Austria (TA), erhofft sich vom Verkauf ihres TA-Pakets einen Erlös von 600 Millionen Euro. Dies gab TI-Geschäftsführer Carlo Buora am Freitag im Gespräch mit Analysten bekannt. Einen Verkaufstermin nannte Buora jedoch nicht. In Unternehmenskreisen hält man sowohl einen sofortigen Verkauf nach Ablauf der Behaltefrist im Mai für möglich als auch ein Zuwarten, bis die weitere Privatisierungsstrategie in Wien feststeht. Dass TI ihre Aktien ohne Absprache mit dem TA-Hauptaktionär ÖIAG an die Swisscom verkaufen könnte (diese ist seit Wochen als Hauptinteressent für einen Einstieg bei der TA im Gespräch, Anm.), halten Insider für unwahrscheinlich.

TI-Konzernchef Marco Tronchetti Provera hatte zuvor betont, ohne Absprache mit der ÖIAG nicht vor Anfang 2004 verkaufen zu wollen. Veräußern will TI auch ihr Minderheitspaket an der serbischen Telekom. Insgesamt soll das Defizit des italienischen Telekomriesen mittels Verkäufen um eine weitere Milliarde Euro schrumpfen. Ohne neue Regierung geht beim TA-Verkauf jedoch gar nichts, denn die Verstaatslichtenholding ÖIAG muss von dieser ermächtigt werden, weitere Privatisierungen einzuleiten. (ung, APA)