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Pepsi wird nach eigenen Angaben mehrere Millionen Dollar für wohltätige Zwecke spenden, um einen Boykott seiner Produkte durch Hip-Hop-Anhänger zu vermeiden. Der US-Getränkehersteller reagierte damit auf Vorwürfe des Rap-Urvaters Russell Simmons, der die Hip-Hop-Gemeinde zu dem Boykott vergangene Woche aufgerufen hatte (etat.at berichtete). Er wollte nach eigenen Worten gegen die Absetzung eines Pepsi-Werbespots mit dem Rapper Ludacris protestieren, dessen Texte der Soft-Drink-Produzent als zu vulgär bewertet habe.

Millionenspendea

Pepsi werde mehrere Millionen Dollar zur Unterstützung von jungen, sozial benachteiligten Menschen spenden, teilten der Getränkehersteller, die Ludacris Stiftung und das von Simmons gegründete "Hip-Hop Summit Action Network" am Dienstag mit. Der Werbespot mit Ludacris werde allerdings nicht wieder im Fernsehen gezeigt. Das Geld werde über mehrere Jahre hinweg an gemeinnützige Projekte verteilt, die die Kreativität von Jugendlichen förderten. Eine genaue Summe wurde nicht genannt. Der Spendenbetrag liege jedoch unter den von Simmons geforderten fünf Millionen Dollar, hieß es in Kreisen.

"Sittenlos"

Der Streit geht zurück auf Kommentar eines konservativen Journalisten von vor einigen Monaten. Der Journalist hatte Pepsi wegen des Ludacris-Spots als "sittenlos" kritisiert und zu einem Boykott aufgerufen. Der Konzern zog die Werbung daraufhin unter Hinweis auf Kundenproteste zurück. Simmons Ärger entzündete sich dann daran, dass Pepsi während des Football-Endspiels Super Bowl einen Spot mit dem Rockmusiker Ozzy Osbourne ausstrahlte. Auch Osbourne ist für seinen Gebrauch ordinärer Kraftausdrücke bekannt. Simmons warf Pepsi daraufhin vor, mit zweierlei Maß zu messen.

Simmons zählt seit gut 20 Jahren zu den Wegbereitern und einflussreichsten Persönlichkeiten im Rap. Er ist einer der Gründer des Plattenlabels Def Jam Records, das zu Vivendi Universal gehört. Bei Def Jam Records ist auch Ludacris unter Vertrag. Pepsi produziert nicht nur die bekannte Cola-Marke, sondern auch Fruchtsäfte und Snacks. (APA/Reuters)