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foto: apa/neumayr

London - Wenige Stunden vor dem entscheidenden Waffenkontrollbericht der Irak-Inspekteure hat der Ölpreis am Freitag im Londoner Vormittagshandel seine Zuwächse der vergangenen Tage weiter ausgebaut. Dem Bericht der Inspekteure zum Stand der Waffenkontrollen in Irak im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) wird eine entscheidende Bedeutung für die weitere Entwicklung der Irak-Krise beigemessen, in der die USA notfalls mit Krieg die Abrüstung des arabischen Landes erzwingen wollen.

Ein Barrel (rund 159 Liter) der marktführenden Nordsee-Ölsorte Brent zur Lieferung im April kostete am Vormittag in der Spitze 32,70 Dollar. Das waren 24 Cent mehr als beim Handelsschluss am Vortag. Damit stabilisierte sich der Kurs auf dem in den vergangenen Tagen erreichten Niveau, das zuletzt Ende 2000 erreicht worden war.

Der Anstieg wurde von Händlersorgen begleitet, dass ein Krieg in Irak zu einer weiteren Verschärfung der bereits angespannten Versorgungslage führen dürfte. "Der Markt hat das Szenario für den schlimmsten Fall bereits recht gut eingepreist. Aber er (der Kurs) könnte beim Beginn von Kampfhandlungen in die Höhe schnellen", sagte David Thurtell von der Commonwealth Bank in Sydney.

Er glaube jedoch nicht, dass die von einigen Experten ins Spiel gebrachten Spitzenkurse von 45 bis 50 Dollar je Barrel von Dauer sein könnten. Er begründete dies auch mit dem nahenden Ende des Winters, das auch eine Abnahme der Nachfrage nach Heizöl mit sich bringen dürfte.

Neben der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines Irak-Krieges sorgte auch die Streikdrohung der Angestellten in der Ölindustrie Nigerias, dem weltweit siebentgrößten Ölexportland, bei Händlern für Aufmerksamkeit. Die Angestellten-Gewerkschaft will noch im Laufe des Tages über die Ausrufung eines Streiks entscheiden, der sich auch auf Verladestationen für die Ölexportindustrie erstrecken soll. (APA/Reuters)