"Lucy, the Elephant" als Exempel: "Seltsamen Bauaufgaben" widmet sich das aktuelle Wochenprogramm - mehr dazu unter
www.azw.at

Foto: AZW

Wien - 60.000 Besucher zählte das Architekturzentrum Wien (Az W) 2002, in seinem ersten "Vollbetriebsjahr" in den neuen Räumlichkeiten im Museumsquartier. "Für uns ist das ein großer Erfolg", meinte Pressesprecherin Ulrike Kahr-Haele am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz ihres Hauses. 2003 wird ein Jubiläum gefeiert: Zehn Jahre Architekturzentrum Wien.

Az W-Leiter Dietmar Steiner freute sich über einige runde Zahlen des Vorjahres: Durchschnittlich zehn Kinder täglich wurden im Az W bei Workshops begrüßt, die hundertste "Sonntags-Tour" wurde absolviert, das tausendste Bauwerk ging im elektronischen Architektur Archiv Austria ans Netz.

"Just build it!"

"Wir wurden zwar 1992 gegründet, haben aber erst 1993 eröffnet", erläuterte Dietmar Steiner den Grund der Feierlichkeiten, die am 28. Juni mit einem Sommerfest ihren Höhepunkt finden sollen. Zuvor werden (ab 23. Juni) jene Ergebnisse ausgestellt, die ArchitekturstudentInnen Wiener Universitäten zu den Themen der Ausstellung "Just build it! Die Bauten des Rural Studio" (6.3 bis 2.6.) erarbeiten. Dabei wird die Arbeit des vor zehn Jahren gegründeten "Rural Studio" in Hale County, Alabama, präsentiert, wo sich Studenten nicht nur theoretisch dem Wohnbau mit sozialer und ökologischer Zielrichtung widmen, sondern ihre Ideen auch verwirklichen können.

Ebenfalls in der Jubiläums-Woche wird eine Ausstellung des französischen Architekten-Duos Anne Lacaton und Jean Philippe Vassal eröffnet, das für die architektonische Gestaltung des "Una", des Lokals des Az W, verantwortlich zeichnet ("Jenseits der Form"; 26.6. bis 6.10.).

"Wie Bauen? Das Buch der Moderne"

Mit dem Ausstellungsprogramm möchte das Az W bewusst eine andere Position einnehmen als etwa die vergangenen Architekturbiennale, "bei der die Stars und die Diamanten gezeigt wurden" (Steiner). Neben dem Schwerpunkt auf der "aktuellen Situation der Architekturproduktion mit ihren sozialen und ökologischen Verantwortungen" - repräsentiert durch die Rural Studios und Lacaton & Vassal - liegt ein zweites Schwergewicht auf der Geschichte der Architektur der Moderne des 20. Jahrhunderts. Dazu zählt für Steiner die Ausstellung "Jan Kotera. Aufbruch in die tschechische Moderne" (17.4. bis 7.7.) sowie "Wie Bauen? Das Buch der Moderne", die sich mit der Architektursammlung des Kunstsammlers Egidio Marzona befasst (2.10. bis 12.1.2004).

architektURLAUB

Das erfolgreiche Sommerprogramm "architektURLAUB" wird auch 2004 stattfinden (24.7. bis 1.9.), ebenso finden die beliebten Sonntags-Touren für Architekturfreunde und die Mittwochs- Diskussionsveranstaltungen ihre Fortsetzung. Die Web-Site (monatlich 120.000 Seitenzugriffe) soll einen Relaunch erfahren.

"Unsere Position als Museum neuen Typs differenziert sich immer weiter aus", meinte Steiner und nannte als Schwerpunkte die Felder "Präsentationen, Wissenszentrum, Vermittlung und Internationales Netzwerk". Dass das Az W in letzteres bestens eingebunden ist, zeigt auch die Tatsache, dass 2003 gleich vier Ausstellungen des Hauses in sechs ausländischen Städten (Basel, Pittsburgh, Stockholm, Strasbourg, Glasgow und Oslo) gastieren. (APA)