Die Rechnung ist eine einfache: Zwar sind nur 16 Prozent der heimischen Handy-Kunden Berufstelefonierer. Aber sie sorgen, sagen Statistik Austria und Marktforscher, für 31 Prozent des Einkommens der Mobilfunker. One schneidet sich von diesem Kuchen derzeit ein kleineres Stück ab, als seinem generellen Marktanteil entspricht: Nur 12 Prozent des Business-Marktes telefoniert nach One-Berechnung mit 0699-Nummern, obwohl diese insgesamt 21 Prozent Marktanteil hält.

Lukrativ

Die Berechnungen der drei Konkurrenten One, T-Mobile und Mobilkom liegen naturgemäß etwas auseinander, aber alle zeigen das selbe Bild: A1 mit einem Marktanteil von rund 44 Prozent schnappt sich zwischen 64 und 69 Prozent des Geschäftskundenmarktes, zwischen A1 und One liegt T-Mobile, die gleichfalls weniger Anteil an diesem lukrativen Segment hat, als ihrem Marktanteil entspricht.

"Aggressive Kampagne"

One führt darum seit kurzem eine "vielleicht etwas aggressive Kampagne" (Marketing-Chef Christian Czech), die Geschäftstelefonierer unverblümt zur Scheidung von ihren bisherigen Betreibern auffordert, und den Verrat mit einem Jahr Grundgebührenfreiheit belohnt. "Aber ohne Nummerportabilität" - die in Österreich nicht gegebene Möglichkeit, vorhandene Rufnummern bei Wechsel zu behalten - "ist der Einstieg im Businessmarkt nur über Preisnachlässe möglich", sagt Czech.

"Mobiles Office"

Halten will man so gewonnene Kunden durch praktische Anwendungen, wobei One Klein- und Mittelunternehmen im Auge hat. Ein "Mobiles Office" soll den Kleinen eine eigene IT-Infrastruktur ersetzen: One betreibt E-Mail, Kalender, Adressen, Aufgaben und Dateiaustausch über ihre eigenen Server gegen monatliches Entgelt (z.B. 9 Euro/Monat für 250 MB Speicherplatz), das jedoch mit den anfallenden Gebühren für Datenfunk (GPRS) gegenverrechnet wird. Ein anderes Programm ist im Pilotstadium: Flottenmanagement per Handy - dabei wird ein teures GPS-System durch die ungenauere, aber billigere Ortung des Handystandorts ersetzt. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 13. Februar 2003)