Deutschland wird sich aus dem deutsch-israelischen Satellitenprojekt "Diamant" zurückzuziehen. Das hat die israelische Zeitung Globes bekanntgegeben. Im 4. EU-Rahmenprojekt zur Förderung für F&E waren 2,3 Mio. Euro für den kommerziellen Satelliten vorgesehen. Deutschland befürchtet, dass Israel mit dem Satelliten Spionagezwecke verfolge, berichtet Globes. Die israelische Raumfahrtbehörde hat den Ausstieg der Deutschen bestätigt.

Das Projekt startete 1995 als ziviler Fernerkundungssatellit. Damals unterzeichnete die Israel Space Agency das Vertragswerk mit der deutschen Raumfahrtbehörde DLR. Der Satellit verfügt über eine fünf-Meter Auflösung und ist mit einem einzigartigen 12 Spektralband ausgestattet. Durch die Kombination einiger der 12 Spektralbänder können die Kameras des Diamant auch exakte Lageberichte über den Zustand der Felder und der Vegetation geben, damit dann etwa beim Ackerbau darauf entsprechend reagiert werden kann, berichtet das Jacob Blaustein Institut für Wüstenforschung in der Negev-Wüste. Der Satellit sollte auch Daten für Forstprojekte, die Erstellung von Karten, Stadtplanung, geologische Vermessung, Wasserqualität sowie 3-D-Visualisierungen für Ausbildung und Tourismus liefern. Mit dem Start des Satelliten hätte eine kleine Revolution im Bereich der geologischen und wirtschaftlichen Erdbeobachtung eingeleitet werden sollen. Die Israelis waren vor allem für die Entwicklung und Auswertung der Spektralbandfotos verantwortlich, die Kameratechnologie wurde in Bremen bei OHB entwickelt. Eine weitere Besonderheit des Satelliten ist seine Größe: Er ist extrem klein und leicht. (pte)