Die von Ausstellungen steirischer Künstler weitgehend Abstand nehmende Kulturhauptstadt Graz hat den Galeristen Thomas Mark dazu bewogen, diesem Manko im ersten Halbjahr drei Schwerpunkte entgegenzustellen. Teil eins: Der in Bruck an der Mur geborene, in Wien lebende Attersee-Schüler Leo Hainzl widmet sich derzeit einem ewigen Kunstthema, dem Stillleben, auf sehr eigenständige Weise.

Er ordnet etwa Zitronen, Äpfel oder Zwetschken jeweils auf serielle Weise an, die Objekte scheinen dabei im Malgrund zu schwimmen oder zu schweben. Den Gegenpol dazu bilden die abstrakten Landschaften der in St. Andrä im Sausal geborenen Gisela Grill, die Atelier-Ausblicke und optischen Spaziergänge in ihrer südsteirischen Heimat zu farbintensiven Bildern komponiert.

Spiegelungen im Wassergrund verweben sich zu blaugrünen Farbflächen, Lichtstimmungen, die ihre Bilder dominieren. Emotionelle Landschaften könnte man ihre Arbeiten nennen - die rezipierten Bilder werden durch Grills Gefühlsfilter in ihrer speziellen Farbsicht auf die Leinwand transponiert. Bilder, die sich der Beschreibung teilweise entziehen, aber nicht dem emotionellen Zugang. (tHo, DER STANDARD, Printausgabe vom 10.2.2003)