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Die liberale anglikanische Kirche in den USA und Kanada ist Stein des Anstoßes der "Bekennenden" Anglikaner: Dort dürfen Homosexuelle vor den Traualtar.
Foto: APA/AP/Episcopal Dioceses of New Hampshire

London - Im Streit über den Umgang mit Homosexualität hat sich eine große Gruppe von Konservativen von der anglikanischen Kirche abgespalten. Die neue Gemeinschaft Bekennender Anglikaner werde keine Verbindungen zur anglikanischen Kirche in den USA und Kanada unterhalten, weil diese bezüglich gleichgeschlechtlicher Partnerschaften die Lehren der Bibel missachte, hieß es am Montag.

Beschluss nach Zukunftskonferenz

Der konservative Zusammenschluss hatte sich im Anschluss an eine internationale Zukunftskonferenz der anglikanischen Kirche in Jerusalem gegründet, die am Sonntag zu Ende gegangen war. Nach eigenen Angaben vertritt er rund die Hälfte der weltweit 80 Millionen AnglikanerInnen.

Die Gemeinschaft Bekennender Anglikaner hob die "unabänderliche Maßgabe einer christlichen Heirat zwischen einem Mann und einer Frau als den geeigneten Platz für sexuelle Intimität und die Grundlage der Familie" hervor. Der neue Zusammenschluss stellte überdies die Autorität des ranghöchsten Vertreters der anglikanischen Kirche, des Erzbischofs von Canterbury, infrage.

Boykott wegen Bischofsweihe

Kritik übten die konservativen Anglikaner auch an der sogenannten Lambeth Conference, der Versammlung der weltweiten Gemeinschaft der Anglikaner, die alle zehn Jahre stattfindet und als nächstes am 16. Juli in Canterbury ausgerichtet wird. Die Konferenz vermeide "schwere Entscheidungen", erklärte die Gemeinschaft Bekennender Anglikaner. Da auch beim Thema Homosexualität uneinsichtigen Bischöfen die Teilnahme erlaubt werde, untergrabe die Lambeth Conference selbst ihre Autorität. Bei der Zukunftskonferenz in Jerusalem hatten bereits einige anglikanische Bischöfe einen Boykott des Treffens in Canterbury angekündigt. Damit wollten sie dagegen protestieren, dass der bekennende Schwule Gene Robinson 2003 in den USA zum Bischof geweiht wurde. (APA/ag.)