Innsbruck - Bei der Kinderbetreuung in Tirol sieht die schwarze Landeshauptmannstellvertreterin Elisabeth Zanon Ausbaubedarf bei den Randzeiten und bei der altersgemischten Kinderbetreuung. Dies erklärte sie am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der die aktuelle Kinderbetreuungsstatistik des Landes präsentiert wurde.

Die Betreuungsquoten seien in allen Bereichen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Kindergartenalter von drei bis fünf Jahren liege die Betreuungsquote bei 89 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte), im Alter von null bis drei Jahre bei 16,9 Prozent (plus ein Prozentpunkt). Bei der Betreuung in der Altersgruppe von null bis drei Jahren sehe sie durchaus noch Bedarf, räumte Zanon ein. Sie halte aber nichts von vorgegebenen Zielen. "Den Bedarf bestimmen die Eltern", sagte Zanon. Gegen das Festlegen starrer Prozentsätze verwehre sie sich.

Tagesmütter statt Krippe

Die Betreuung durch Tagesmütter sei die zeitlich flexibelste Form der Betreuung. Außerdem seien die Kinder dabei in einen familiären Rahmen eingebunden. In Tirol seien rund 1.000 Kinder bei 351 Tagesmüttern untergebracht. Die Kosten für die Betreuung durch Tagesmütter seien für die Eltern allerdings immer noch höher als in einer Krippe. Sie würde die Förderungen gerne erhöhen, meinte Zanon.

"Unangebrachte Vorwürfe"

Der Bestand an institutionellen Kindertagesheimen sei in den vergangenen fünf Jahren um 39 Tagesheime oder acht Prozent gestiegen. Besonders bei Horten (plus 26 Prozent) und Kinderkrippen (plus 73 Prozent) seien die Zuwächse stark gewesen. In absoluten Zahlen entspreche dies im Vergleich zum Jahr 2002/03 einem Plus von zehn Horten und 22 Kinderkrippen. "Die vorliegende Statistik beweist, dass der immer wieder erhobene Vorwurf, Tirol würde bei der Kinderbetreuung im Bundesländervergleich hinterherhinken, völlig aus der Luft gegriffen und somit auch absolut unangebracht ist", sagte Bildungslandesrat Erwin Koler von der ÖVP. (APA)