Da stehst du also

vor diesem Wägelchen mit den Knopfaugen (und dem neuen Smart-Logo), ...

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und lässt dich fallen:

Anders, als bisher von Smart gewohnt, ruht die Popschunterkante nur wenige Zentimeter über der Fahrbahnoberkante. Dazu breite Spur (1,4 m), Quasi-Mittelmotor-Konzept (Gewichtsverteilung Vorder-/Hinterachse 44 zu 56 Prozent), Heckantrieb: Die Grundvoraussetzungen für einen klassischen Roadster sind erfüllt. Man bemüht dabei puristische Vorbilder der 50er, 60er-Jahre.

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Gleich beim Starten

die erste Überraschung. Die Techniker haben dem Baby einen sportlich-brummigen Sound anerzogen, was bei einem Dreizylindermotor was heißt. Dazu werden aus 698 cm³ 82 PS rausgekitzelt - ergibt mit 790 kg Masse ein Leistungsgewicht von 9,6 kg je PS.

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Die nackten Daten.

lesen sich dabei harmloser als das, was diese Bonsai-Sportler wirklich leisten: Beschleunigung 0-100 km/h in 10,9 s. Schafft jeder bessere TDI-Golf. Maximal 175, 180 km/h? Das zu Zeiten des 300-km/h-Wahns. Zumal man sich den Werten nur mühsam nähert (merke: kein Auto für Raser!), nur bergab und mit Rückenwind, lästerten Kollegen bei der internationalen Präsentation in Portugal.

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Damit ist mit dem Lästern auch schon Schluss.

Denn von unten heraus gasen diese Smarties giftig an, die sequenzielle Sechsgangautomatik verzichtet fast auf die bisherige lästige Nachdenkpause, sie fällt viel kürzer aus, und wir raten hier gleich zur Lenkradwippschaltung (Teil des Sportpakets, 1080 €). Passend auch das supersportliche Fahrwerk, ebensolche Sitze - und Platz. Viel Platz. Mehr als im Mazda MX5 etwa, um den Klassiker der Roadsterszene zu bemühen.

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Insgesamt bietet

das dynamische Duo eine überzeugende Gesamtleistung. Dank tiefem Schwerpunkt lassen sich extreme Querbeschleunigungen fahren, die Straßenlage ist super, die Autos picken auf dem Asphalt.

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Die Rede

ist also von regelrechten Kurvenvernichtungsmaschinen. Ständig fragt man sich und der Wagen einen: Wo geht's hier zur nächsten Kurve? Wir haben jedenfalls nach den ersten Fahrtests ein großes Smart-Smiley in den Notizblock gezeichnet, dazu ein ebenso großes Rufzeichen. Das Stabilitätsprogramm ESP ist übrigens Serie, es greift, wenn, dann spät und behutsam ein.

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Zum Fahrspaß

zählt auch der in beiden Fällen einfach bedienbare Dachmechanismus. Das Fetzendachl lässt sich sogar bei voller Fahrt elektrisch öffnen oder schließen - ein echtes Novum. Dabei müssen die Dachseitenholme allerdings oben sein, die wahre Puristen sofort im vorderen Kofferraum verstauen.

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Eingeführt wird das Duo am 11. April,

preislich startet der Roadster bei 19.730 €, das Coupé bei 21.454 €. Eine extrem giftige Brabus-Variante folgt 2004. Für Sparefrohs kommt diesen Sommer noch ein 60-PS-Roadster, für 16.125 €. Zum Vergleich (wenn sich diese Smarts überhaupt vergleichen lassen): Der Lotus Elise (122 PS) kommt auf 38.175 €, der (auf dem Lotus basierende) Opel Speedster (147 PS) auf 34.500 €.

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550 Stück

will der Importeur heuer noch verkaufen. Konservativ geschätzt. Wenn das nur kein Bestseller wird. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 7.2.2003)

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