Hamburg - Angesichts der Irak-Krise sehen viele Deutsche die USA und Präsident George W. Bush kritisch. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der "Financial Times Deutschland" stimmten 57 Prozent der Befragten der Aussage "die USA sind ein Kriegstreiber" zu. Sogar 80 Prozent sagten, die USA sähen im Krieg ein Mittel zur Durchsetzung ihrer Macht. Diese Einschätzung sei verbunden mit einer kritischen Bewertung von Bush, beichtet die "FDT" in ihrer Montagausgabe.

Befragt, ob ein Politiker eher auf Erhalt des Friedens bedacht sei oder bereit zu einem Krieg, um seine Interessen durchzusetzen, wurde Bush demnach eindeutig ins Lager der zum Krieg bereiten Politiker eingeordnet: Nur sechs Prozent der Deutschen meinten, Bush sei eher auf Erhalt des Friedens bedacht, 93 Prozent ordneten ihn klar in das Lager der zum Krieg Bereiten ein, berichtete das Blatt. Noch schlechter schnitt demnach nur Saddam Hussein ab: An dessen Friedenswillen glaubten laut der Umfrage nur ein Prozent, 97 Prozent sagten, er sei zum Krieg bereit. Ein Bild von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac bewerteten demnach 75 Prozent der Befragten als Friedensfreund.

Für die Umfrage wurden laut "FTD" in der letzten Woche 1.843 Personen in Deutschland befragt. Dabei sei ein neues interaktives Verfahren am Fernsehbildschirm verwendet worden. (APA/AP)