Belgrad - Nachdem mehr als Tausend Albaner vor dem Verwaltungsgebäude in der südserbischen Kleinstadt Bujanovac protestiert hatten, hat die Polizei am Samstagabend fünf der zwölf am Samstag verhafteten Albaner freigelassen. Auch der frühere politische Führer der Albaner-Miliz UCPMB, Jonuz Musliu, war in der Aktion inhaftiert worden, wurde jedoch ebenfalls entlassen. Die serbische Polizei hatte bei einem Schlag gegen militante Albaner an der Grenze zum Kosovo zwölf Verdächtige festgenommen und ein Waffenlager beschlagnahmt.

Die serbische Regierung sprach von einem Anti-Terror-Einsatz, bei dem am frühen Morgen in den früheren Hochburgen der Albaner-Guerilla UCPMB, den Dörfern Veliki Trnovac und Konculj, Kriegswaffen, Munition, Uniformen und Kommunikationselektronik gefunden worden seien. An der Razzia waren Sondereinheiten der Polizei und der serbische Geheimdienst BIA beteiligt. Die Albaner-Miliz hatte sich nach Kämpfen im Jahr 2000 offiziell für aufgelöst und entwaffnet erklärt.

"Der Polizeieinsatz folgte auf die Ermordung eines Mitarbeiters der serbischen Geheimpolizei Anfang der Woche und andere Taten früherer Rebellen", sagte der Belgrader Regierungsbeauftragte für den Kosovo und Südserbien, Nebojsa Covic. "Der Einsatz der Polizei hat nichts mit Politik zu tun. Das ist ein klarer Fall von Kampf gegen Terrorismus." Am Montag will Belgrad der Kosovo-Friedenstruppe KFOR eine Liste von Personen übergeben, die Waffen schmuggeln. (APA/dpa)