Moskau/Wien/Teheran - Der russische Ultranationalist Wladimir Schirinowski hat US-Präsident George W. Bush in einem offenen Brief vor einer Militärintervention im Irak gewarnt. "Holen Sie Ihre Truppen heim, bevor es zu spät ist. Nehmen Sie nicht die Verantwortung eines Dritten Weltkriegs auf sich", warnte der Rechtsextremist in dem auf der Homepage seiner "Liberaldemokratischen Partei" veröffentlichten Schreiben.

Eine gewaltsame Lösung der Irak-Krise habe überhaupt keine Perspektive, schrieb Schirinowski. Versuche zum Sturz des irakischen Staatschefs Saddam Hussein würden unweigerlich zu "zornigen Protesten" in weiten Teilen der islamischen Welt führen. Die Lage ihm Nahen Osten sei bereits jetzt sehr gefährlich. Schirinowski hatte in den vergangenen Jahren dem Irak immer wieder "Solidaritätsbesuche" abgestattet.

Khamenei: "Amerikaner wollen nur den Zugang zu Ölquellen"

Trotz erbitterter Rivalität zwischen beiden Staaten hat sich die iranische Führung am Samstag in scharfen Worten gegen einen möglichen Irak-Krieg der USA gewandt. Amerika begebe sich auf den gleichen "Pfad der Unterdrückung", der die Sowjetunion in den Untergang geführt habe, sagte am Samstag der geistige Führer Irans, Ayatollah Ali Khamenei, vor Luftwaffenoffizieren in Teheran.

"Die Amerikaner wollen nur den Zugang zu den Ölquellen von Irak gewinnen", fügte Khamenei hinzu. Der Vorwurf irakischer Massenvernichtungswaffen sei ein Vorwand. Im iranisch-irakischen Krieg von 1980 bis 1988 wurde Irak vom Westen unterstützt. (APA/AP)