Frankfurt/Main - Rauchen erhöht zusätzlich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, die mit Humanen Papillomviren (HPV) infiziert sind. Bei Raucherinnen lagerten sich vermehrt Abbauprodukte des Tabakrauchs in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses ab, erklärt der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring: "Dies führt vermutlich dazu, dass der Körper schlechter in der Lage ist, die Viren in den unteren Zellschichten der Gebärmutterhals-Schleimhaut zu bekämpfen."

Die Infektion bleibe daher mit größerer Wahrscheinlichkeit dauerhaft bestehen, was wiederum die Voraussetzung für die Entstehung eines bösartigen Tumors durch HP-Viren sei, so der Gynäkologe. Je früher die betroffenen Frauen mit dem Rauchen begonnen haben und je mehr Zigaretten sie pro Tag konsumieren, desto größer ist laut Albring auch ihr Krebsrisiko.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 6.500 Frauen an dem sogenannten Zervixkarzinom. 1.750 Patientinnen sterben im gleichen Zeitraum an den Folgen. Neben dem Konsum von Tabak gebe es weitere Einflüsse, die die Entstehung von Tumoren am Gebärmutterhals begünstigten. Dazu zählten hohe Geburtenzahlen, ein geschwächtes Immunsystem, eine Infektion mit Chlamydien sowie häufiger Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern. "Daneben spielen offenbar auch genetische Faktoren eine Rolle, die es dem Immunsystem nicht erlauben, eine HPV-Infektion abzuwehren oder zu überwinden", sagt Albring. (APA/AP)