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Foto: dpa/dpaweb/Boris Roessler

Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzschwäche leiden, mussten bisher schriftliche Aufzeichnungen über ihre Gesundheitswerte (Blutdruck, Puls etc.) führen, um die Daten beim nächsten Arztbesuch vorlegen zu können. Bei einem Pilotprojekt in der Steiermark wurde ausgetestet, wie diese Aufgabe von der Mobiltelefonie übernommen werden könnte.

Auch andere Bundesländer

Wegen der viel versprechenden Ergebnisse will die Grazer Außenstelle vom Forschungscenter Seibersdorf, die das Projekt zusammen mit dem LKH-Universitätsklinikum Graz und der Mobilkom Austria durchführte, nun das Angebot auf andere Bundesländer ausweiten. Ab dem Frühjahr soll auch Diabetes ins Programm aufgenommen werden.

WAP-Handy mit spezieller Programmierung

Bei dem Projekt bekommen jeweils 20 Patienten ein WAP-fähiges Handy, das mit einer speziell programmierten, auf die Krankheit des Benutzers abgestellten WAP-Maske ausgestattet ist. Bei WAP (Wireless Application Protocol) handelt es sich um einen Standard, der die Kommunikation zwischen mobilen und Festnetzgeräten festschreibt. In dieses WAP-Formular geben die Patienten ihre Daten ein und verschicken sie an die Seibersdorfer Monitoring-Zentrale. Die Forscher sammeln die Daten, bereiten sie für die Ärzte grafisch auf - und verschicken automatische Kurznachrichten, wenn die Messdaten Grenzwerte überschreiten. Auch wenn der Patient auf seine Messung vergisst, bekommt er ein Erinnerungs-SMS.

MMS als Unterstützung

Bei Herzratenmessung können die Patienten via MMS ein Bild vom Messgerät schicken. Die Bilder werden in der Monitoring-Zentrale dann mit einem Zeichenerkennungsalgorythmus in numerische Werte umgewandelt.

"Die Patienten haben das Angebot positiv angenommen", sagt Peter Kastner von Seibersdorf. "Manche hatten nur Probleme mit der kleinen Schrift am Handydisplay."(Johanna Ruzicka/Der Standard, Printausgabe vom 9/10.1.2003)