Washington/Houston - Durch die Aussetzung der Shuttleflüge nach dem Absturz der Columbia könnten Versorgungsschwierigkeiten für die "Internationale Raumstation" ISS entstehen. Da die Erforschung der (immer noch völlig unklaren) Ursachen für die Katastrophe voraussichtlich Monate in Anspruch nehmen werden, können inzwischen nur russische Raumfahrzeuge die Station anfliegen. Oder die unabhängige Untersuchungskommission, die am Donnerstagabend ihre Arbeit aufgenommen hat, beschließt, doch wieder US-Shuttles fliegen zu lassen. Aber diese Entscheidung wird laut Experten nicht rasch zu fällen sein.

Michael Kostelnik, ISS-Programmchef bei der Nasa, sagte, notfalls müsse die (derzeit aus drei Mann bestehende) Besatzung von der Station abgezogen werden. Derzeit wird geprüft, ob die russischen Sojus- und Progress-Schiffe die Versorgungsaufgaben in ausreichendem Maß übernehmen können. Die russische Raumfahrtbehörde Rosawjakosmos gab bekannt, sie brauche knapp fünfzig Millionen Dollar zusätzlich, wenn sie für die US-Fähren einspringen soll. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 8.2.2003)