Peking - In China ist erstmals ein frei lebender Sibirischer Tiger fotografiert worden. Die vergangene Woche mit einer selbstauslösenden Kamera gemachte Fotografie könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die extrem seltenen Großkatzen langsam in ihre angestammten Gebiete zurückkehren, wie die Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society mit Sitz in New York am Donnerstag mitteilte.

Der ausgewachsene Sibirische oder Amur-Tiger wurde bei Nacht im Naturschutzgebiet Hunchun in der nordostchinesischen Provinz Jilin fotografiert. Er fraß die Eingeweide eines Maultiers, das er zuvor erlegt hatte.

Schätzungen zufolge leben im russischen Fernen Osten, dem Nordosten Chinas und auf der koreanischen Halbinsel insgesamt nur noch weniger als 400 Sibirische Tiger. In China selbst sollen nur noch weniger als 20 Amur-Tiger existieren. Das an Russland angrenzende Naturschutzgebiet soll als Korridor zwischen den beiden Ländern und damit der Erholung der Population dienen. Die chinesische Regierung stellte den Sibirischen Tiger 2001 unter den besonderen Schutz des Staates. Unter Chinesen ist der Aberglaube weit verbreitet, aus Teilen des Tigerkörpers hergestellte Mittel könnten fast alle Beschwerden von Rheuma bis zur Potenzschwäche beseitigen. (APA/AP)