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Wien - Um Wolford ranken sich erneut Verkaufsgerüchte: Die Familie Palmers, mit 55 Prozent Mehrheitseigentümer, überlegt laut einem Magazinbericht den Verkauf des im Ländle beheimateten Luxusstrumpferzeugers. Erstmals sei mit heimischen Bankern Kontakt aufgenommen und Verkaufsabsicht signalisiert worden, schreibt "Format" in seiner neuesten Ausgabe. Auf informellem Weg sollen nun Interessenten ausgelotet werden. Kandidaten wären die beiden Luxuskonzerne Louis Vuitton (LVMH) und Gucci, so "Format".

Gegenüber der APA schloss Wolford-Vorstandschef Fritz Humer mögliche Verkaufsabsichten seitens Palmers definitiv aus. Den Bericht kommentierte Humer mit den Worten: "Das ist ein Nonsens." Mit Hinweis auf die aktuelle Führungskrise bei dem in die Schlagzeilen geratenen Palmers-Konzern meinte der Wolford-Boss, ein solches Thema "treibt Blüten in alle Richtungen".

2002/03 Gewinne angestrebt

Am bisher erklärten Ziel, im Geschäftsjahr 2002/03 wieder Gewinne schreiben zu wollen, hält Humer weiterhin fest: "Wir sind gut unterwegs, ein positives Jahresergebnis zu erreichen." Den operativen Turnaround habe man bereits im ersten Halbjahr geschafft. Obwohl das Weihnachtsgeschäft wie angekündigt "keine Sensation gebracht" habe, sei auch das abgelaufene dritte Quartal "leicht positiv" gewesen.

Wie berichtet hatte Wolford für das Jahr 2001/02 unter anderem wegen hoher Sanierungskosten eine tiefrote Bilanz vorgelegt: Das Ergebnis vor Steuern (EGT) war damals von plus 286.000 Euro auf minus 5,84 Mio. Euro deutlich in die Verlustzone gerutscht.

Keine Dividende

Erstmals seit dem Börsengang 1995 war deshalb keine Dividende gezahlt worden. Ob Wolford die Ausschüttung einer Dividende in diesem Jahr wieder aufnehmen wird, ließ Humer heute offen: "Aus heutiger Sicht kann ich dazu keine Prognose abgeben."

Per Ende Jänner 2003, zum Stichtag des dritten Quartals, beschäftigte Wolford laut Humer 1.704 Mitarbeiter. Zwölf Monate davor waren noch 1.937 Arbeitnehmer unter Vertrag gewesen. Binnen Jahresfrist wurden damit 233 Jobs gestrichen. Humer schloss heute einen weiteren Personalabbau nicht aus, fügte aber hinzu, dass die wesentlichen Schritte mittlerweile getan seien. "Im Stammhaus und in den Tochtergesellschaften sind wir schlanker geworden." Künftige Personalmaßnahmen fallen für Humer unter den Begriff "Finetuning".

An der Wiener Börse notierten Wolford heute Mittag mit 9,25 Euro um 2,44 Prozent fester. Im Zuge der Ertragsprobleme in den vergangenen Jahren hat die Lady-Aktie seit ihrem Höchststand im Herbst 1996 gut 90 Prozent an Wert verloren. (APA)