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Grafik: Vermutete Waffenlabors im Irak
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Grafik: APA

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Foto: EPA PHOTO AFPI / US STATE DEPARTMENT

Stockholm/Beirut - Die von US-Außenminister Colin Powell vorgelegten Indizien für die irakischen Waffenprogramme sind nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI nicht auf dem neuesten Stand. Die präsentierten Belege für Waffen und Waffenprogramme bezögen sich auf die Entwicklungen der 90er Jahre, sagte der Friedensforscher Jean-Pascal Zanders am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Der US-Außenminister habe nicht nachgewiesen, was sich seit den 90er Jahren verändert habe.

Zum Beispiel sei ein gezeigter Film über ein irakisches Kriegsflugzeug schon 1991 aufgenommen worden, monierte Zanders. Experten gingen davon aus, dass Irak seitdem unbemannte Flugzeuge entwickelt habe. Eventuelle Tests wären aber sicher von den USA oder Satelliten bemerkt worden. Darauf sei Powell nicht eingegangen.

Wichtigstes Argument Behinderung

Powells wichtigstes Argument sei nun der Vorwurf, dass Bagdad die Arbeit der Waffeninspektoren behindere, betonte der Friedensforscher. Viel hänge davon ab, ob Chefinspektor Hans Blix den Vorwurf in seinem nächsten Bericht vor dem UNO-Sicherheitsrat am 14. Februar wiederhole. Wenn dies der Fall sei, "wird es sehr, sehr schwer, einen Krieg zu vermeiden, weil viele Länder überzeugt sein werden, dass Inspektionen nutzlos sind und dem Irak auf anderem Weg entwaffnet werden muss", sagte Zanders.

Blix sagte der arabischen Zeitung "Al Hayat" (Donnerstagsausgabe), es gebe keine Beweise für Verbindungen zwischen dem Irak und dem Terrornetzwerk El Kaida. "Als Anwalt und Chef der Inspektoren will ich Beweise sehen, aber ich habe noch keine gesehen", sagte Blix. Das Interview wurde geführt, bevor Powell dem Irak am Mittwoch vor dem UNO-Sicherheitsrat eine "unheilvolle Verbindung" zu El Kaida vorwarf. (APA/AFP)